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Zweite Mannschaft weiter in der Erfolgsspur, Klassenerhalt gesichert!

 

In der 8. Runde der Landesliga Nord erkämpfte die Zweite einen überzeugenden 5-3 Sieg gegen den Tabellendritten SG Osnabrück, und dies trotz gegnerischer Idealbesetzung. Aber auch wir waren mit den TOP 8 an den Brettern und so begann ein Mannschaftskampf in dem wir nominell leicht unterlegen waren.

 

Brett 8:

 

In der Partie von Thorsten Wolterink fing es ruhig und mit Ausgleich an, doch exakt ab Zug 20 kam Thorsten dann langsam aber sicher gegen seinen 130 Punkte höher gewerteten Gegner in Vorteil, konnte seinen Druck steigern und gewann durch eine Taktik im Zug 26 einen Bauern - und die Stellung so nebenbei. Nur 3 Züge später brach Schwarz dann, in kompletter Verluststellung, unter dem Druck vollständig zusammen, verlor durch eine weitere Taktik einen Läufer und gab auf.

1-0

 

Brett 2:

 

Bei Onno Elgersma ging es auch eher ruhig zu. Eine Stelle ausgenommen, wo Onno mit 13.g4 einen vielversprechenden Angriff hätte inszenieren können, war es ein Positionskampf, in dem keiner von beiden irgendwann wirklich etwas hatte oder gar schlechter gewesen wäre. Es endete im Zug 35, bei noch ziemlich vollem Brett, in einer fast vollkommen verrammelten Stellung mit totalem Ausgleich und daher auch irgendwie vorprogrammierten Remis.

1 ½ - ½

 

Brett 1:

 

Nach einer ausführlich theoretischen und interessanten Eröffnungsdiskussion war man in einem relativ komplexen Mittelspiel angekommen, in dem Mal der eine, mal der andere etwas Vorteil hatte. CM Fabian Stotyn fand sich in den Komplikationen auf die Dauer aber etwas besser zurecht und nutzte im Zug 34 eine gegnerische Ungenauigkeit zum Bauerngewinn aus. Exakt zur Zeitkontrolle war man dann in einem Endspiel Läufer+3B versus Springer+4B (Fabian) angekommen, in dem jetzt reine Technik gefragt war. Ich sage mal so: der Computer hätte dieses Endspiel, zumindest an der einen oder anderen Stelle, sicher noch Remis halten können, doch in einer realen Partie ist so etwas fast immer zu komplex für die verteidigende Seite, und so endete es im Zug 56 in einer Stellung in der Weiß seinen Läufer für den schwarzen Freimehrbauern hätte abgeben müssen.

2 ½ - ½

 

Brett 5:

 

In der Partie von Jan Van Der Veen machten beide Seiten immer nur „gesunde“ Züge, ohne sich auf irgendetwas Verpflichtendes einzulassen – denn es könnte ja schließlich auch schlecht sein... Dies bedeutete insbesondere, dass es meistens Jan war, der einige Möglichkeiten ausließ, um sich einen klaren Vorteil zu holen. In einer ausgeglichenen Stellung verlor Jan dann durch eine taktische Abwicklung eine Qualität gegen einen Zentrumsbauern. Bei richtiger Fortsetzung hätte Jan nun volle Kompensation gehabt, er spielte jedoch etwas ungenau und so kam Weiß in leichten Vorteil, wenn auch der weit bis nach d3 vorgerückte schwarze Freibauer alles zusammen zu halten schien. Im 27. und letzten Zug der Partie hätte sich Weiß dann, lt. Computer, eine Gewinnstellung holen können, er spielte jedoch einen ungenauen Zug (mit nur +=) und stimmte lieber sofort dem Remis zu – denn es hätte ja schließlich auch noch was Schlechtes passieren können...

3 – 1

 

Brett 6:

 

Jürgen Meijerink spielte die Eröffnung im 8. Zug etwas ungenau, doch das war nicht, wie ursprünglich vermutet, der Grund seiner Niederlage. Vielmehr, nachdem er im Zug 12 eine Möglichkeit zum Ausgleich versäumte, schlichen sich bei ihm in einer komplizierten Stellung so nach und nach Ungenauigkeiten ein, die zu schwarzen Vorteil führten. So zwischen Zug 20 und 25 schwirrten dann die beiden schwarzen Springer, inklusive Dame, um seine fianchettierte Königstellung herum, manche hätte man theoretisch sogar schlagen können, durfte man aber nicht, und im Zug 24 hatte sich dann der schwarze Figurenangriff mit Gewinnstellung durchgesetzt. Die restlichen 11 Züge spielte Schwarz dann extrem genau, mit ein paar hübschen taktischen Schlägen, sah einfach alles, bis er dann eine Stellung mit forciertem Mattangriff erreicht hatte, die Jürgen im 32. aufgab.

3 – 2

 

Brett 4:

 

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich die Partie von Arno van Akkeren am besten kommentieren soll. Na, ich versuch‘s mal: Nach einer wirren Eröffnung, die ich überhaupt nicht verstanden habe (liegt an mir), fand sich Arno im Mittelspiel in einer vollkommen zertrümmerten Bauernstruktur wieder – vier Bauerninseln, zwei davon Isolanis, sowie zwei isolierte Doppelbauern auf der f- und c-Linie. Doch irgendwie ging das aufgrund des reduzierten Materials noch alles, doch so etwas ist natürlich nicht einfach zu behandeln, und so bekam Schwarz so um Zug 26 herum einen klaren Vorteil. Die Folge ist fast logisch: gegnerischer Vorteil + eigene kompliziert-schlechte Stellung = Fehler, in Form des Gestattens eines Eindringens des gegnerischen Turms, was Arno noch hätte verhindern können und müssen. Danach war ganz einfach game over, wenn sich die Partie auch noch bis zum Zug 51 hinzog und in einem T- versus TS-Endspiel mit jeweils zwei Bauern endete.

3 – 3

 

Brett 3:

 

Kompliziert, kompliziert! Nachdem sich Patrick Wiebe in einer für mich ohne Computer ziemlich undurchschaubaren Stellung den Ausgleich erkämpft hatte, hatte Weiß wohl die gleichen Probleme wie ich, denn im 24. Zug spielte er einen ungenauen Zug mit schwarzem Vorteil, dem im 25. direkt ein Fehler nachfolgte, der Patrick durch eine kleine Taktik eine Mehrqualität bescherte. Doch die Verwertung des Mehrmaterials gestaltete sich als durchaus schwierig, denn die Stellung war eben (na was?) kompliziert. Doch sein Gegner kam ihm zu Hilfe, beging im 38. Zug einen weiteren Fehler, nach dem in einem LLS- versus LST-Endspiel Patrick außer der Qualität einen Mehrfreibauern UND die Kompensation hatte (LOL). Man hätte das auch gut aufgeben können, doch Weiß spielte weiter und so zog es sich noch bis Zug 60 hin, bis zu einer Schlussstellung mit nun mehr 3 Freibauern (+die Qualle und die Kompensation und …) für Patrick – da war’s dann auch endlich genug.

4 – 3

 

Brett 7:

 

Ich spielte als Letzter, wobei mir der Gesamtstand gar nicht transparent war (wenig Zeit), sonst hätte ich vielleicht Remis angeboten. In einer eher selten gespielten Nebenvariante entstand eine typische Stellung, in der Weiß für seinen isolierten c-Doppelbauern Druckspiel gegen b7 als Kompensation hatte. Im Zug 25 war es dann =, und im Zug 29 hätte Weiß eine Zugwiederholung erzwingen können mit Remis. Doch er kannte wohl im Gegensatz zu mir den Gesamtstand und spielte weiter (schließlich hat er ja auch über 100 DWZ’s mehr als ich…LOL), mit der Konsequenz, dass ich im Zug 34 in einem TL/TL-Endspiel in Vorteil kam. Diesen baute ich kontinuierlich weiter aus, denn im Endspiel gewannen die weißen Bauernschwächen an Relevanz, wobei das Hauptmotiv allerdings der auf der g-Linie, später h-Linie, abgeschnittene weiße König war. Endspiele sind hochtaktisch, und wenn man im Vorteil ist kann man immer mal hier, mal da, was Nettes drohen, und es so der verteidigenden Partei, die sowieso das schwerere Spiel hat, das Leben schwer machen. Dies führt mit tödlicher Sicherheit zwischen Menschen immer früher oder später zu Fehlern, was in diesem Fall (in bereits überlegener schwarzer Stellung mit gedeckten Freibauern auf e3) das Gestatten des Feldes e5 für den schwarzen König war, was hätte verhindert werden können und müssen. Denn dadurch konnte ich gegen den h-Linien-König sogar auf Matt spielen, was dann im Zug 52 als undeckbare Drohung auf dem Brett stand.

5 - 3

 

Abstieg? Hä? War da was?

 

Auf-nach-Stade-!-Grüße

 

Jochen, 12.03.2018