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3. Mannschaft mit wichtigem Punktgewinn in Oldenburg

 

Wir gingen als krasser Außenseiter insgesamt brachten unsere Gegner 1865 DWZ mehr an die Bretter in das Duell bei der 2. Mannschaft von Union Oldenburg, aber diese Rolle liegt uns offensichtlich.

 

Zunächst lief für die Oldenburger aber alles nach Plan. Jonathan Rudi spielte mit Schwarz sehr aggressiv und gut, verpasste es aber, im 17. Zug einen deutlichen Vorteil zu sichern. Er verlor nun vollkommen den Faden, und schon im nächsten Zug unterlief ihm der Verlustzug. Sein Gegner ließsich nicht zweimal bitten, und schon im 25. Zug musste Jonathan kapitulieren aber er hat trotz 320 DWZ Unterschied den Kampf angenommen und 17 Züge lang gezeigt, dass er auch gegen solche Kaliber mithalten kann.

 

Wenig später erwischte es auch Lars ter Stal, er rochierte lang, sein Gegner kurz, aber Lars spielte gegen den nun folgenden Bauernsturm seines Gegners viel zu langsam. Als er auch noch mit 13. b3 unnötigerweise eine klare Angriffsmarke anbot, neigte sich die Waage schnell zu Gunsten des Schwarzen, bereits im 18. Zug verlor Lars Material und gab wenig später auf. 2-0 für Oldenburg, aber wir kamen zurück und wie!

 

Thorsten Wolterink war mit einem kleinen positionellen Nachteil aus der Eröffnung gekommen, aber seinem Gegner unterlief im 17. Zug ein kapitaler Bock. Thorsten schlug konsequent zu, gab eine Qualität für einen Bauern und Königsangriff, aber sein Gegner ließ sich gar nicht mehr zeigen, wie er in den nächsten Zügen eine Figur und zwei Bauern hätte abgeben müssen, um seine Majestät zu retten, sondern gab unverzüglich auf. Gegen einen solchen Materialnachteil helfen auch 236 DWZ mehr nicht, uns war die erste dicke Überraschung geglückt.

 

Der Gegner von Jörg Kölber legte seine Partie recht planlos an. Jörg baute sich eine vielversprechende Stellung auf, unterband umsichtig jedes Gegenspiel und nutzte den ersten echten Fehler zu einem Bauerngewinn. Aus dem Bäuerchen wurde alsbald eine Qualität, und diesen Vorteil ließ Jörg sich nicht mehr nehmen. Er nutze sein Material mit sauberer Technik für einen Königsangriff, und sein Gegner gab kurz vor der Zeitkontrolle auf 2-2!

 

Renee Rickling, der kurzfristig eingesprungen war, steuerte einen weiteren wichtigen halben Zähler bei. Gegen einen um 160 DWZ höher gewerteten Gegner hatte er mit den schwarzen Steinen jederzeit alles im Griff, geriet nie in Nachteil oder gar Gefahr eine starke Leistung! Sein Gegner akzeptierte, dass Renee nicht beizukommen war und wiederholte im Mittelspiel dreimal die Züge.

 

Alwin Gebben kam am Spitzenbrett mit einem leichten Vorteil aus der Eröffnung, den er auch bis ins Schwerfigurenendspiel festhalten konnte. Dort unterlief ihm eine Ungenauigkeit, die sein Gegner zum kompletten Ausgleich nutzen konnte. Beide Armeen neutralisierten sich nun, für keinen der beiden ging mehr etwas, und Alwin bot Remis an. Zu seiner (freudigen) Überraschung lehnte sein Gegner jedoch ab und packte die Brechstange aus. Das ging umgehend schief, statt sich aber mit einem Bauernverlust abzufinden, überzog der Oldenburger weiter. Alwins Konter saß, vier Züge später hätte er seinen Gegner mattgesetzt, der aber gab vorher auf. Ein geschenkter halber Punkt, den wir aber gerne zur 3,5-2,5 Führung mitnahmen!

 

Ingo Oehne kam mit den schwarzen Steinen ebenfalls gut aus der Eröffnung, er lehnte bereits im 20. Zug ein Remisangebot seines Gegners ab, der die Züge wiederholen wollte. Ingo vermied das vollkommen zurecht, denn zum einen lagen wir zu diesem Zeitpunkt 0-2 hinten, zum anderen stand er bereits etwas besser. Er hielt diesen Vorteil auch lange fest, bis er eine Taktik übersah, die den Verlust eines wichtigen Zentrumsbauern bedeutete. Nun ging es leider rasch bergab, auch wenn Ingo kämpferisch wie immer alles gab, konnte er die Niederlage doch nicht mehr vermeiden.

 

Damit stand es also 3,5-3,5, und alles hing an der Partie von Harald Kirschnowski. Gegen seinen 214 DWZ höher gewerteten Gegner entwickelte sich zunächst eine sehr ruhige Partie, die aber plötzlich Fahrt aufnahm, und nach etwa 30 Zügen stand das Brett in Flammen. Harald gab eine Qualität, hatte aber einen gedeckten Freibauern auf der 7. Reihe. Bei den Kiebitzen herrschte große Uneinigkeit Harald gewinnt, Harald verliert die Bewertungen gingen munter hin und her. Als die Zeitkontrolle geschafft war, hatte Harald leichten Vorteil, aber die Stellung war weiterhin sehr kompliziert.Schließlich opferte Haralds Gegner Material, um eine Stellungswiederholung zu erzwingen. Ein gerechtes Remis in einer superspannenden Partie, und das war gleichbedeutend mit einem überraschenden, gleichwohl verdienten und wichtigen Punkt für uns als Mannschaft.

 

Nordhorn, 24.11.2019

Alwin Gebben