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Dritte schlägt Hellerns Dritte

 

Nach den guten Ergebnissen aus den letzten Runden wollten wir auch gegen den SV Hellern punkten, und das gelang auch. Letztlich war es ein verdienter und (für unsere Verhältnisse) klarer Sieg.

 

 

Brett 8

 

Inken Meijerink war kurzfristig eingesprungen und zeigte – wie bisher alle Ersatzspieler in dieser Saison – eine tadellose Leistung. Ihr Gegner spielte die Eröffnung ungenau und überließ Inken ein bewegliches Bauernzentrum. Inken setzte den d-Bauern im richtigen Moment in Bewegung, und in den nächsten drei Zügen walzte er bis nach e7 durch und verspeiste dabei einen ganzen Läufer. Ohne jegliche Kompensation hätte der Schwarzspieler auch schon aufgeben können, aber das holte er zehn Züge später nach 1-0 für uns!

 

Brett 1

 

Auch Alwins Gegner schob seinen d-Bauern schnell bis nach d5 vor – aber wenn zwei das Gleiche tun, ist es nicht immer dasselbe. Der Bauer wurde zuverlässig blockiert und zum Angriffsziel. Weiß verteidigte ihn jedoch geschickt, deshalb forcierte Alwin den Abtausch des einengenden Isolanis. Das hätte aber nur zum Ausgleich geführt, wenn sein Gegner nicht gleich darauf einzügig einen Läufer eingestellt hätte. Dieser Patzer beendete die Partie sofort – 2-0.

 

Brett 5

 

Lars ter Stal stand anfangs etwas beengt, konnte sich mit den schwarzen Steinen aber im Mittelspiel befreien. In völlig ausgeglichener Stellung wurde ein Remis vereinbart, was für uns aufgrund des Zwischenstandes absolut okay war. 2,5-0,5.

 

Brett 2

 

Thorsten Wolterink hatte es mit einem Gegner zu tun, der kreativ und kompromisslos auf Angriff spielte. Dabei schuf er sich positionelle Schwächen, die Thorsten zunächst gut aufdeckte und mit einer etwas besseren Stellung aus der Eröffnung kam. Er verlor aber den Faden, als er dem Gegner das überaus gefährliche Läuferpaar überlies (er hätte die weißfeldrigen Läufer abtauschen können) und geriet kurz darauf in einen Angriff, in dem sein Gegner konsequent Material opferte, um den weißen König zu entblößen. Zwei Züge vor dem Matt gab Thorsten auf, sein Gegner hat das sehr, sehr stark gespielt und zum 2,5-1,5 verkürzt. Es sollte aber unsere einzige Niederlage bleiben.   

 

Brett 6

 

Ingo Oehne konnte mit Weiß keinen Eröffnungsvorteil erzielen, geriet aber auch nie in Nachteil. Die Stellung blieb immer völlig ausgeglichen. Nachdem sein Gegner aufgrund des Zwischenstandes ein Remisangebot abgelehnt hatte, musste er es kurz nach dem 43. Zug doch einsehen, dass nicht mehr als eine Punkteteilung drin war 3-2.

 

Brett 3

 

Harald Kirschnowski geriet mit Schwarz in eine etwas passive Stellung, die er jedoch kreativ und hartnäckig verteidigte. Beide spielte eine Reihe von Zügen, die nicht unbedingt leicht zu verstehen sind. So änderte sich die Bewertung meiner Engine ständig und war oft der Meinung, dass Weiß besser steht, aber die Stellung war so komplex, dass ein Nachweis nie gelang. Weiß dachte immer wieder lange nach – zu lange, und überschritt im 38. Zug die Zeit, was uns die 4-2 Führung bescherte.


Brett 4

 

Jonathan Rudi stand mit Weiß von Beginn an etwas besser. Als sein Gegner sich leichtsinnigerweise entschied, den König im Zentrum zu lassen, spielte Jonathan konsequent auf Linienöffnung und drückte seinen Gegner an die Wand. Er stand schon komplett auf Gewinn, als sein Gegner in Verzweiflung einen Springer opferte, um wenigstens etwas Gegenspiel zu bekommen. Jonathan bot aber vollkommen korrekt umgehend eine Materialrückgabe an, um seinen unwiderstehlichen Angriff zu behalten. Seine Glanzpartie bekam eine erste kleine Delle, als er im 40. Zug die konsequenteste Fortsetzung verpasste, aber mit einem Springer für einen Bauern und der weitaus besseren Stellung nach wie vor klar auf Gewinn stand.

Er hätte dann im 49. Zug einen zweiten Springer und damit auch endgültig die Parte gewinnen können, aber ihm unterlief ein kapitaler Fehler, ähnlich dem von Alwins Gegner, und verlor stattdessen den Mehrspringer. Seine Stellung blieb aber gut genug, dass er relativ mühelos einen halben Zähler retten konnte. So schade es war, dass er seine klasse Leistung nicht zum Sieg nutzen konnte, hatte er damit immerhin den Mannschaftssieg sichergestellt – 4,5-2,5.    

 

Brett 7

 

Jörg Kölber spielte mit Schwarz gegen einen Gegner, der schlichtweg gar nichts unternahm, sondern nur seine weißen Figuren auf den ersten drei Reihen hin- und herschob. Beim Versuch, einen Weg zum Vorteil zu finden, verbrauchte Jörg viel Zeit lebte ab dem etwa 25. Zug nur noch von seinen 30 Sekunden Inkrement. Er riskierte auch positionell etwas zu viel und verlor einen Bauern, aber kurz darauf verpasste sein Gegner es, mit einer kleinen Taktik in entscheidenden Vorteil zu kommen.

Den hätte nun tatsächlich Jörg erhalten können, aber die wenigen Sekunden pro Zug reichten wohl nicht, um die Stärke einer Schwerfigurenverdoppelung in der offenen h-Linie in allen Konsequenzen zu erkennen. Als die Zeitkontrolle geschafft war, hatte Jörg zwar noch leichten Nachteil, aber sein Gegner weigerte sich weiter konsequent, Gewinnversuche zu unternehmen. Nach 58 Zügen und bei schon entschiedenem Mannschaftskampf wurde das Remis vereinbart – 5-3.

 

Auch wenn es einige Partien gab, die auch anders hätten ausgehen können, geht das Ergebnis vollkommen in Ordnung. Wir machen recht konsequent das Optimale aus unseren Möglichkeiten und stehen mit nunmehr 6-4 Mannschaftspunkten glänzend da.  

 

Nordhorn, 19.01.2020

Alwin Gebben