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SK Nordhorn-Blanke II unterliegt beim SV Osnabrück mit 3,5 – 4,5 Punkten

 

Nachdem wir am letzten Spieltag den Klassenerhalt gesichert haben, stand in dieser Runde das schwere Auswärtsspiel beim SV Osnabrück an. Mannschaftsführer Gerd Müller teilte mit vor dem Spiel augernzwinkernd mit, dass er extra zum Spiel gegen uns die Bestbesetzung organisiert hat. So war es dann auch und mir schwante Böses. Da wir auf einige Stammspieler verzichten mussten, halfen uns Tom und Anna aus (Vielen Dank) und es ging los.

 

 

 

Erwartungsgemäß taten wir uns dann auch gegen die favorisierten Osnabrücker sehr schwer. Sie bauten sich in einigen direkten Duellen auch gleich deutliche Vorteile auf. Mike Kleine kam mit der gewählten Eröffnung nicht zurecht und verlor frühzeitig den Faden und die Partie gegen Geerd Veldhuis. Da der OSV komplett antrat, hatte es Jürgen mit Ivan Ramirez Marin zu tun, der gut 200 DWZ Punkte mehr auf dem Buckel hatte. Leider konnte Jürgen in seiner Partie nichts ausrichten und unterlag etwas später ebenfalls. Niklas Brinkers hatte es mit Lukas Schiermeyer zu tun, der ebenfalls von der DWZ Zahl her deutlich überlegen war. Niklas versuchte ein Qualitätsopfer, dass aber nicht durchschlug. So musste er auch aufgeben.

 

Anna Wilmink kam zu ihrem Landesliga Debüt und zeigte eine gute Leistung. Zwischenzeitlich war sogar noch mehr als ein Remis drin, da Gerd Müller in einer Partiephase fehlt griff. Leider hat Anna den Zug erst zu spät gesehen. Trotzdem ist ein Remis gegen das Oberliga erfahrene OSV Urgestein dennoch ein schöner Erfolg.Da aber kurz vorher Tom van Akkeren nach einem Fehler gegen Sven Ellerbrake seine Partie aufgeben musste, war die Niederlage bereits besiegelt.

Wilmink Anna - Müller Gerhard 30Tae8

 

Hier war zuvor 30...Tae8?? [ 30...g6= ] geschehen, ein schwerer Fehler von Annas Gegner, der leider ungestraft blieb.

31.T1f2? Anna hätte sich hier eine Gewinnstellung holen können mit:

[ 31.Kd3!

Wilmink Anna - Müller Gerhard 31.Kd3

 

Variante

Weiß droht jetzt 32.Txf8+ Txf8 33.Txf8+ Kxf8 34.Kxe4 mit Mehrspringer. Der Te4 muss also ziehen, doch er hat kein Feld, auf dem nicht die Qualität verloren ginge. Nach Stockfish relativ am besten:

31...T4e5 ( 31...Te2? 32.Txf8++- wie oben; Zur Seite kann er schon gar nicht wegen Matt, z. B.: 31...Th4?? 32.Txf8+ Txf8 33.Se7+ Kh8 34.Txf8# ) 32.Sxe5+- mit Qualitätsgewinn.]
31...g6! Puuh...einmal tief durchatmen. 32.Kd3 Zu spät, denn jetzt entzieht sich der Lf8: 32...Lh6! 33.b3 b4 und in ausgeglichener Stellung einigte man sich hier auf Remis

Schade um die verpasste Chance.

 

Alexander Baiskow war ja auch mal wieder dabei und hatte es am Spitzenbrett mit dem starken Dirk Hummel zu tun. In dem Sizilianer setzte sich zum Schluss Alexander nach einem Bauernraub von Hummel durch. Mit zwei Bauern weniger in einem Turmendspiel wollte der Osnabrücker sich das nicht mehr zeigen lassen.

Baisakow Alexander - Hummel Dirk 36Ta8

Alexanders Gegner mit Schwarz hatte hier zuletzt 36...Tb8-a8? gespielt. Ausgleich wäre es gewesen nach:
[ 36...Td8! Der Turm ist natürlich wegen Df2+ nebst Matt unantastbar und nach 37.De3 oder 37.g3 ist es = nach Stockfish.]
37.Lb7? Vermutlich in Zeitnot übersah Alexander den jetzt möglichen Gewinn, der zu erzielen war mit
[ 37.Ld3! zum Beispiel: 37...Txa2 (jetzt funktioniert nicht mehr wie oben: 37...Td8 38.De3 Dxe3+ 39.Txe3 Sxc5 40.Lxf5++- Endspiel mit zwei weißen Mehrbauern )

38.Lxe4 fxe4 39.Dxe4+ Dxe4 40.Txe4+- und dieses Turmendspiel mit ebenfalls zwei Mehrbauern ist leicht gewonnen.]
37...Txa2?? Wie oben hätte hier Schwarz erneut ausgleichen können durch:
[ 37...Td8!

Baisakow Alexander - Hummel Dirk 37Td8

Variante

Jetzt ist 38.g3! der einzige Zug ( 38.De3?? Dxe3+ 39.Txe3 Td1+ 40.Te1 Txe1# ) 38...Txd4 39.gxf4 Sxc5= ]
38.Lxe4+- Mit einem forciert entstehendem Turmendspiel mit zwei Minusbauern.
1-0

 

Ich selbst (Michael Rosin) hatte es mit einer eher seltenen Eröffnungsbehandlung meines Gegenübers Hans-Jürgen Wöstmann zu tun. Es kam zu einer verschachtelten Stellung, die ich irgendwann öffnen konnte und opferte kurz vor der Zeitkontrolle einen Springer. Sowohl mein Gegner als auch ich spielten in Zeitnot dann nicht besonders sauber und wenn der Routinier Wöstmann den richtigen Zug nach der Zeitkontrolle gefunden hätte, wäre das wohl nichts geworden mit meinem unerwarteten Sieg. Er griff jedoch fehl und so konnte ich die Partie danach einfach gewinnen.

Rosin Michael - Wöstmann Hans-Joachim 43.De4

Mit zwei schwarzen Springern gegen meinen Turm, einen Bauern weniger, wobei auch d6 schnell verloren gehen wird, stand ich objektiv auf Verlust und hatte hier noch zuletzt

43.De4 probiert. Jetzt hätte ich aufgeben können nach dem einfachen:
[ 43...Sdc6!-+, zum Beispiel: 44.Lf6 Txg3 45.hxg3 ( 45.Lxe5 Sxe5 46.hxg3 Dg5!-+ ) 45...Dg4!-+ ] Es folgte jedoch:

43...Lxd6?? Darauf hatte ich noch gehofft, denn das geht nicht!
44.Txg7! Dxg7 45.Da8+! Lb8 46.Lf6!

Rosin Michael - Wöstmann Hans-Joachim 46.Lf6
1-0

 

Patrick Wiebe legte dann eine wahre Seeschlange hin. Nachdem sein junger Gegner Paul Wielebinski ihn in der Eröffnung stark unter Druck gesetzt hatte, konnte er sich dank guter Verteidigung befreien. Er verbesserte dann seine Stellung Zug um Zug und siegte trotz hoher Zeitnot, die er die ganzen letzten Züge hatte, nach 102 Züge souverän und vollendete zum 3,5 – 4,5 Endstand. Damit sind wir auf den 6. Tabellenplatz abgerutscht. Am 26. Juni sind wir dann wie in jedem Jahr zum Gast in Uelzen beim dortigen Tabellenführer und vermutlichen Meister. Eine Woche später ist dann zum Abschluss der SK Bremen-Nord in Nordhorn zu Gast.

 

Michael Rosin, 23. Mai 2022

 

 


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