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Zweite erleidet 1 – 7 Debakel!

 

Im Heimspiel gegen die SG Ammerland musste die Zweite Mannschaft eine herbe Niederlage einstecken. Aus den 8 Partien holten wir gerade mal zwei Remis, und das auch nur mit Glück, denn die beiden Unentschieden entstanden ebenfalls aus klaren Verluststellungen heraus – ein 8-0 lag durchaus im Bereich des Möglichen.

 

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Als Erster war ich (=H.-J. Schrader) fertig. Kannst Du Dir vorstellen, eine Partie mit – mindestens – einen Mehrturm, zeitweise sogar noch plus Mehrläufer, ohne gegnerische Kompensation, noch zu verlieren? Nein? Dann musst Du Dir meine Patzerei mal anschauen…seufz. In einer Gewinnstellung, der Marke „brutalst“, fand ich ihn – den Zug, der ein „Familienschach“ mittels Springergabel ermöglichte, der meine Dame kostete! Einfach nur schrecklich, doch immerhin kann ich mir zugutehalten, dass ich der EINZIGE heute war, der sich eine superklare Gewinnstellung herausgespielt hatte. Kein wirklicher Trost, aber immerhin, immerhin….(grrr!!!).

 

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Als nächstes schloss Jarno seine Partie mit Remis ab. Er leistete sich eine „abstruse“ Fehlkombination unter Läuferopfer, die objektiv hätte sehr klar verlieren müssen, wenn sein Gegner nicht ungenau fortgesetzt hätte und in einer relativ komplizierten Stellung ein Dauerschach zuließ. Glück gehabt!

 

Mart war etwas schlechter, aber passiert war noch nichts, als er mit seiner Dame in die gegnerische Stellung auf g2 „eindrang“. Doch die Dame kam dort schnell in Bedrängnis und drohte weggefangen zu werden, was ihm eine Qualität kostete. Das Endspiel T versus S war dann eine klare Sache.

 

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Michael kam mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung heraus, beging jedoch dann den strategischen Fehler, dass Zentrum abzuschließen, was seinem Gegner einen Flügelangriff gegen seine 0-0-0-Stellung ermöglichte. Michael brachte dann ein – inkorrektes – Springeropfer gegen die gegnerische kurze Rochade, was jedoch leicht abgewehrt werden konnte. Irgendwann drohten dann Springergabeln überall und Michael fand sich letztlich chancenlos in einem Endspiel mit einer Qualität und zwei Bauern weniger, was man nur noch aufgeben konnte.

 

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Jürgen verlor (oder „opferte“?) in der Eröffnung einen Bauern, mit gewisser, aber letztlich zweifelhafte Kompensation. In einem reichlich komplizierten Mittelspiel ließen sich dann gewisse Ungenauigkeiten nicht vermeiden, und Jürgen wurde positionell überspielt. Es endete in einem klar verlorenem TS/TS-Endspiel mit zwei Minusbauern, als sein Gegner einen Zug herausblitzte (ich hatte es live gesehen und konnte mir nur schwer ein spontanes Auflachen verkneifen), der es Jürgen mittels eine Springerschaukel noch erlaubte, Dauerschach zu geben.

 

Meijerink Jürgen - Wübbenhorst Oke 37.Kg2

Natürlich steht Schwarz hier nach [37...Ke5! -+] klar auf Gewinn, doch es geschah:

37...e5? Das erlaubte Jürgen die nette Springerschaukel: 38.Se8+ Ke6 39.Sg7+ Kd6 (der schwarze König ist ja an seinen Springer gebunden!) 40.Se8+ Ke6 41.Sg7+ u.s.w. Remis!

 

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Wie bei Jarno: Schwein gehabt!

 

Die Partie von Lars war kompliziert, und daher auch nur schwer verständlich. Das Spiel plätscherte lange so mit wechselnden kleinen Vorteilen vor sich hin, wobei es allerdings meistens Lars war, der das Pluszeichen vorne hatte. An einer Stelle signalisiert der Computer dann plötzlich Gewinn für Lars, aber es war, wie gesagt, kompliziert, und so verspielte Lars seinen Vorteil schnell wieder. Er rannte weiter gegen die gegnerische Blockadestellung an und bugsierte sich dabei so nach und nach in eine Verluststellung. Diese versuchte er dann noch mit einem „Kraftopfer“ einer Qualität zu durchbrechen, doch das ging alles nicht und in einer Stellung mit S gegen T und einem Bauern weniger gab er auf.

 

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Ludgers Partie war ein schwerblütiger Positionskampf, in dem er immer passiv war und da bleiben Ungenauigkeiten naturgemäß nicht aus. Es wurde noch lange im Post-Mortem über die Feinheiten diskutiert, doch der eigentliche Fehler war, jedenfalls nach Stockfish, dass er sich seinen Turm auf b5 einsperren ließ unter gleichzeitigem Damentausch, also Einleitung ins Endspiel. Das kostete dann letztlich Material in Form von zwei Bauern.

 

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Die Partie von Jan war mit 83 Zügen die Seeschlange des Tages und die unnötigste Niederlage von allen (meine Partie ausgenommen). Das Spiel verließ so gut wie nie den Ausgleich-Level und mündete in einem Turmendspiel, in dem er nur noch stumpfsinnig mit seinem König zwischen e7 und f7 hin und her hätte pendeln müssen, und es wäre totremis gewesen. Doch leider erlitt er einen Anfall von totaler Fehleinschätzung und bot, vollkommen unerzwungen, den Turmtausch an – und danach war es objektiv ganz einfach sofort aus. Allerdings musste sein Gegner in dem dann entstandenen Bauernendspiel noch ein paar sehr schöne Feinheiten finden, was ihm (leider) auch perfekt gelang. Ein Endspiel für ein Training - Kompliment!

 

Damit finden wir uns auf dem letzten Tabellenplatz wieder, wobei unser Restprogramm auch nicht so ganz ohne ist. Am 26.02. geht es nach Osnabrück gegen den OSV, und da gibt es nur noch eines:

Sieg für uns! Alternativlos!

 

Hans-Joachim Schrader, 06.02.2023