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Zweite gewinnt knapp gegen SV Werder Bremen 4

 

Errechnet man rein mathematisch die durchschnittliche DWZ der beiden Teams, so kommt man ziemlich genau auf eine Differenz von 100 Punkten zu Gunsten der Gäste aus Bremen. Daher war ich (=H.-J. Schrader) im Vorfeld eher pessimistisch gestimmt, doch diese Rechnung bezieht nicht den Spirit einer noch von einem eventuellen Abstieg bedrohten Mannschaft mit ein! Dieser Kampfgeist beflügelte uns und trug uns letztlich zu einem knappen 4,5 – 3,5 Sieg.

 

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Viele Partien waren gekennzeichnet durch, teils drastische, Vorzeichenwechsel während des Verlaufs.

 

Brett 1:

So stand auch Henk-Jan zwischenzeitlich auf „verdächtig“, doch sein Gegner ließ die Gelegenheiten für einen klaren Vorteil allesamt aus, und es war dann im Gegenteil Henk-Jan, der eine für ihn klar vorteilhafte Stellung hatte, als man sich im Zug 21 auf Remis einigte.

0,5-0,5

 

Brett 7:

Wesentlich „drastischer“ ging es in Niklas‘ Partie zu, der in einer reichlich chaotischen Partie, deren Verständnis sich mir zeitweise entzog, sehr klar auf Vollpleite stand, bis, ja bis sein Gegner einen glatten Turm einstellte, was den Gesamteindruck des Spiels komplettierte.

1,5-0,5

 

Brett 3:

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Alexander hatte bereits einen Gewinnvorteil mit einem bis vor das Umwandlungsfeld vorgerückten Freibauern. Als sich sein zweiter Freibauer dann auf den Weg machte, kostete das seinen Gegner zwangsläufig einen glatten Läufer - ohne die geringste Kompensation. Die Partie wurde dann noch sage und schreibe 30 Züge lang weiter gequält, bis es dann endlich eingesehen wurde….

2,5-0,5

 

 

Brett 6:

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Michael übersah eine Taktik, die ihm eine Qualität kostete. Das warf ihn völlig aus der Kurve, so dass er kurz danach auch noch eine Figur einstellte – aber das wäre auch egal gewesen.

2,5-1,5

 

Brett 2:

Auch Jürgen produzierte einen „Vorzeichenwechsel“, denn sein Gegner stand klar besser, bzw. hätte klar besser stehen können, wenn er es nicht vorgezogen hätte, den Vorteil lieber über das Brett auf die Gegenseite zu schieben. Jetzt hätte Jürgen mehrfach Gelegenheit auf eine Gewinnstellung gehabt, doch er ließ immer wieder die mögliche Stellungsöffnung mit f4! aus, setzte stattdessen auf g4?!, und so wurde es nur Remis.

3-2

 

Brett 5:

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Ich (=Jochen) hatte meinen Gegner überspielt und stand klar auf Gewinn, der jedoch in beiderseitiger relativer Zeitnot ca. fünf Züge vor der Zeitkontrolle in Gefahr gekommen wäre, wenn sich mein Gegner nicht ebenfalls immer wieder mit Ungenauigkeiten revanchiert hätte. Im Zug 41 stellte mein Gegner dann in Ruhe fest, dass er in einem T/L-Endspiel einfach zwei Bauern weniger hatte und gab auf. Schade, ich hatte noch so eine schöne Taktik gesehen, die dann leider nicht mehr gespielt werden konnte…seufz…

Meyer-Siebert Ingolf - Schrader H.-J. 19Sd4

Der letzte Zug von mir war hier das hübsche 19...Sc6-d4!! gewesen, was mir einen großen Vorteil und auch bald Gewinnstellung einbrachte.

4-2

 

Brett 8:

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Unser Youngster, der „kleine Jan“, stand gegen seinen um mehr als 500 DWZ höher gewerteten Gegner lange Zeit sehr klar auf Verlust. Doch aufgrund seiner hartnäckigen Verteidigung schaffte sein Gegner es einfach nicht, den Sack endlich zuzumachen, und so kam es zu einem komplizierten „Endspiel“ (mit noch den Damen auf dem Brett), in dem Jan einen Bauern für die Qualität hatte. Seine Hartnäckigkeit zahlte sich aus, denn der Computer sagt ab einer gewissen Stelle in etwa Ausgleich an, den er, trotz aller gegnerischen Gewinnversuche, 20 Züge lang festhielt. Als sich alle Kiebitze schon auf das Remis freuten, stellte sein Gegner – nach Stockfish - rein theoretisch – im vorletzten Zug die Partie ein. Wie gesagt, lt. Engine, „theoretisch“, doch in der Praxis, mit knapper Zeit, war ein Gewinn wohl kaum noch realistisch zu verwirklichen gewesen – dafür wäre es viel zu kompliziert gewesen. Daher Remis nach 69 Zügen. Schaut man sich die Ratings an, so eine wirklich (!)fantastische(!) Leistung, die den Mannschaftssieg sicherstellte.

4,5-2,5

 

Brett 4:

Der „große Jan“ stand klar auf Gewinn, hätte an einer Stelle sogar ein zweizügiges Matt drohen können, was ihm mindestens eine Qualität, und seinem Gegner eine aufgabereife Stellung eingebracht hätte. Doch hätte, hätte, Fahrradkette, denn stattdessen geriet er in hochkritische Zeitnot und stellte am Ende, nur noch auf den Inkrements spielend, ein theoretisches Remis-Turmendspiel ein.

Van Der Veen Jan - Lai Hop Duong 35Th7

Nach dem gespielten 36.Kb3?! stand Jan zwar immer noch, theoretisch, auf Gewinn, doch auf der Stelle entschieden hätte hier:

19.Se8!!, denn wenn sich der Tc7 rettet, folgt 20.Tf6+! Lxf6 21.Txf6# Matt!

4,5-3,5

 

Das hat uns endgültig aus der theoretischen Abstiegszone auf Tabellenplatz 5 hochkatapultiert, so dass wir ganz entspannt am 07.05. zur letzten Runde nach Bremen fahren können.

 

Entspannte Grüße

Jochen, 24.04.2023