Verschenkter Punkt beim 4-4 der 3. Mannschaft in Bad Essen
Wir gingen als leichter Favorit in dieses Duell, da die Gastgeber doch so einige Spieler ersetzen mussten. Auch wir traten mit doppeltem Ersatz an, hatten unsere Ausfälle aber nominell besser kompensieren können.
Es begann auch gut, Lars ter Stal kam an Brett 4 mit einem leichten Vorteil aus der Eröffnung und konnte den in ein Endspiel transformieren, in dem seine beiden zentralen Freibauern den Gegner strangulierten, während dessen verbundene Freibauern am Damenflügel harmlos blieben.
Ingo Oehne wählte an Brett 5 mit Weiß einen harmlosen Aufbau und gestattete seinem Gegner bequemen Ausgleich. Nach einem heftigen Schlagabtausch leerte sich das Brett schnell, und bereits nach 22 Zügen wurde die Punkteteilung vereinbart.
Auch Harald Kirschnowski konnte an Brett 3 mit den Weißen Steinen in der Eröffnung wenig erreichen, er geriet nach einigen ungenauen Zügen in ein schlechteres Endspiel. Sein Gegner spielte jedoch nicht entschlossen genug auf Sieg und wiederholte die Züge zum Zwischenstand von 2-1 für uns.
Dann aber nahm das Unheil binnen weniger Minuten an Brett 1 und 8 seinen Lauf. Alwin Gebben hatte an Brett 1 immer leichten Druck auf seinen Gegner, als dieser in einem unbequemen Endspiel etwas unmotiviert eine Qualität abgab, war es eine glatte Gewinnstellung für Alwin. Er stellte jedoch einzügig einen Turm ein und musste kurz danach aufgeben.
An Brett 8 hatte der Gegner von Anton Visser früh einen Bauern verloren und setze in einem wilden Angriff alles auf eine Karte. Dabei ließ er allerdings eine Menge Material. Anton verteidigte sich umsichtig und gab einen Teil des Materials zurück, um seinerseits einen starken Mattangriff zu starten. Er verlor allerdings den Faden und verpasste das Matt, ließ einen gegnerischen Bauern zur Dame laufen und musste dann aufgeben.
Nach diesen beiden geschenkten Punkten führten die Gastgeber plötzlich 3-2, stattdessen hätten wir hier den Sack schon zumachen können. An zwei der drei verbliebenen Bretter standen wir leicht besser, aber im Rahmen der Remisbreite, am dritten deutlich schlechter. Sollten wir diesen fast schon gewonnenen Mannschaftskampf gar verlieren?!
Jörg Kölber unterlief an Brett 6 im frühen Mittelspiel ein Fehler, und er geriet in eine schlechte Stellung. Sein Gegner spielte aber mehrfach ungenau, büßte zunächst den Vorteil und dann einen Bauern ein. Im entstandenen Endspiel hätte er aber noch viel Widerstand leisten können, verlor aber einen zweiten Bauern und fand sich in einem hoffnungslosen Turmendspiel wieder. Das spielte Jörg souverän zu Ende und sorgte somit für den 3-3 Ausgleich.
Mike Kleine startete an Brett 7 einen fulminanten Königsangriff, steckte korrekterweise eine Qualität ins Geschäft, fand dann aber nicht die richtige Fortsetzung. Immerhin gewann er aber sein Material zurück und erreichte ein etwas besseres Turmendspiel, das er jedoch ungenau in ein remisliches Bauernendspiel abwickelte. Sein Gegner wollte es aber zu passiv verteidigen, und nun fand Mike eine Reihe sehr genauer Züge und fuhr den Sieg zur 4-3 Führung ein.
Nun kämpfte als letztes noch Thorsten Wolterink an Brett 3 einen allerdings mittlerweile aussichtslosen Kampf. Er war mit Schwarz sehr solide aus der Eröffnung gekommen, büßte durch ein ungeschicktes Manöver allerdings einen Bauern ein. Seine Stellung verschlechterte sich danach zusehends. Unmittelbar vor der Zeitkontrolle verpasste sein Gegner den sofortigen Knockout, und Thorsten kämpfte noch eineinhalb Stunden weiter.
Ein vermeintlicher Figurengewinn schien das Blatt zu wenden, aber der damit verbundene Abtausch führte letztlich nur dazu, dass ein Freibauer nicht mehr aufzuhalten war, und Thorsten musste nach fast sechs Stunden schließlich aufgeben, was den 4-4 Endstand bedeutete.
Auch wenn das Endergebnis letztlich enttäuschend war, war es schön, wieder einmal einen Mannschaftskampf austragen zu können. Danke auch an die beiden Ersatzspieler Anton und Mike, die sofort zugesagt und alles gegeben haben!
Nordhorn, 10.10.2021
Alwin Gebben