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Freitag 17:30 - 19:00 Uhr (alle Gruppen)
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Montag ab 19:00 Uhr
 
Spiellokal: HRS Nordhorn-Süd (ehem. Elisabethschule)
  Friedrich-Runge-Str. 28; 48529 Nordhorn

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Dritte Mannschaft besiegt SV Bad Essen mit 5:3


In einem Heimspiel in der 6.Runde der Verbandsliga West gelang es uns, einen klaren Sieg über den SV Bad Essen zu erkämpfen, wobei allerdings auch der Faktor Glück ein wenig mitspielte.

 

In einer ebenso kurzen (20 Züge), wie „schwerblütigen" geschlossenen Positionspartie war Ingo Oehne an Brett 5 als Erster fertig. Das Gleichgewicht war niemals ernsthaft gestört, und so mündete das Ganze in eine dreifache Stellungswiederholung – Remis.
0,5 – 0,5

 

Den ersten „Vollen" konnte Harald Kirschnowski an Brett 7 auf dem Nordhorner Konto verbuchen. Sein Gegner war in eine fatale Turm-Fesselung seines Springers gegen die Dame auf der Grundreihe hinein gelaufen, und nach Haralds genauen Zügen ging selbiger dann zwangsläufig verloren. Sein Gegner quälte die Stellung zwar noch 6 Züge weiter, aber sein Schicksal war natürlich besiegelt.

19 02 Pos1

 

Weiß am Zug. Der Sd4 ist ein Todeskandidat, denn wenn einer der beiden weißen Türme nach d2 geht, so folgt Lb4!, und nach Wegzug des Turmes c5! -+. Weiß probierte noch 21.Shf3 Sxf3! 22.Txe8+ Sxe8!! und nach 23.Dxf3 Lxd4 segnete der Sd4 das Zeitliche.
1,5 – 0,5

 

Als nächstes folgte ein Sieg von Niklas Brinkers an Brett 6. Leider konnte ich (Jochen) den Durchschlag seines Partieformulars nicht entziffern (zu schwach durchgedrückt), aber seine Endstellung hatte ich gesehen, und die war wirklich hübsch. Sein (weißer) Springer hatte sich, trotz schwarzer Bauern auf g7 und h7 – beide nicht gefesselt, auf h6 breit gemacht. Das Problem war jetzt, das das Nehmen nicht ging, aber das Nichtnehmen auch nicht, weswegen sein Gegner nach diesem taktischen Schlag lieber, und vollkommen gerechtfertigt, sofort das Handtuch warf.
2,5 – 0,5

 

Vielleicht sogar noch vor Harald lieferte heute Jörg Kölber die beste Partie des Tages. Sein Gegner spielte einen „Quasi-"Najdorf-Sizilianer, aber da in so einer scharfen Verteidigung ein „Quasi" meist unweigerlich in die Katastrophe führt, hatte Jörg bereits nach (!) 11 (!) Zügen eine klare Gewinnstellung auf dem Brett! Nach nur 3 weiteren Zügen realisierte sich dieser Gewinnvorteil in einen Mehrspringer – plus weiterhin total überlegener Stellung wohl gemerkt.

19 02 Pos2

 

Weiß hat totale Gewinnstellung, denn nach 12.e5! verabschiedet sich ein schwarzer Springer.

Sein Gegner mochte, aus mir unerfindlichen Gründen, noch nicht aufgeben, und so zog sich die Partie noch bis Zug 37 hin. Doch Jörg gab kein einziges Mal seinen sehr hohen Gewinnvorteil auch nur ansatzweise aus der Hand, fand viele schöne Züge, sah taktisch alles, kurz: eine Partie wie aus einem Guss!
3,5 – 0,5

 

Es sah also nach einer klaren Sache für uns aus, aber – nun, naja.

Alwin Gebben an Brett eins hatte sich mit Schwarz eine vorteilhafte Stellung erspielt und bekam Angriff, den er jedoch durch ein vermeintlich elegantes Bauernopfer (20...g3?! – viel besser 20...f4! -/+) zum Ausgleich verdarb. Sein Gegner kam dann ein wenig in Vorteil (+=), doch die Remisbreite war noch lange nicht überschritten, als Alwin letztendlich beschloss, mit 29...c6?? Linien für den gegnerischen Turm zu öffnen und so Suizid zu begehen. Er stand danach vollkommen auf Verlust, doch sein Gegner konnte mit seinen Doppeltürmen, in Kombination mit seinem Läufer, mehrfach nicht die richtigen Ideen finden, verdarb den nach dem Computer hohen Gewinnvorteil nur 6 Züge später in einen +/- Vorteil, 2 Züge weiter war's dann nur noch +=, und nach weiteren 3 Zügen letztendlich totaler Ausgleich. Doch es waren auch noch weiterhin genaue Züge erforderlich, was Alwin aber durch ein wirklich tolles und sehr genaues Spiel meisterte. Am Ende hatte er, Alwin, tatsächlich ein hübsches Dauerschach mit Springer und Turm gebastelt – nach dem Patzer eine perfekte Verteidigung und eine hoch kämpferische Leistung! Remis.

19 02 Pos3

 

Schlussstellung. Der Springer pendelt zwischen a2 und c3 hin und her und gibt ein hübsches Dauerschach.
4 – 1

 

An Brett 2 beteten sich Michale Rosin mit Weiß und sein Gegner „ewig" lange die Theorie in einer der Hauptvarianten in einem Tarrasch-Franzosen gegenseitig vor, denn bis zum 18.Zug inklusive war das schon alles auf Meisterlevel gespielt worden (19.Db3 ist vermutlich eine Neuerung, aber vollkommen in Ordnung). Anschließend schwankte es meistens zwischen += und Ausgleich hin und her, bis auch Michael beschloss, doch mal die taktischen Fähigkeiten seines Gegners zu testen und mit 33.Db4?? (33.Sc7! oder 33.a4 war erforderlich) seinen Sb5 deckte. Doch das war nicht so wirklich eine Deckung, denn nach 33...a5!-+ stand Schwarz klar auf Gewinn. Doch, ähnlich wie bei Alwin, fand Schwarz im Anschluss immer nur den Zweit- oder Drittbesten, und nur 5 Züge später war der klare Gewinnvorteil wieder futsch, und der Restvorteil nach 5 weiteren starken und gar nicht so einfachen Verteidigungszügen Michaels zum Ausgleich verbrannt – man einigte sich auf ein vollkommen gerechtfertigtes Remis.

19 02 Pos4

 

Hier vergab Schwarz mit 37...Df2? 33.Sc3! zum wiederholten Male die letzte Möglichkeit zum Gewinn und die Partie verflachte ins Remis. Gewonnen hätte immer noch 37...Td2!, wonach der Bauer-b2 undeckbar hängt, denn ansonsten wird es sogar Matt, u. U. verbunden mit Damenopfer auf g2 (nach z. B. De2 Tg1) und Td1+/Ld5+.
4,5 – 1,5

 

Hurra! Sieg! Doch an zwei Brettern wurde noch gearbeitet und geschwitzt:

Ich (Hans-Joachim Schrader) musste mich am dritten Brett mit Schwarz mit einem geschlossenen Sizilianer auseinander setzen. Wenn man glaubt, dass dies, im Gegensatz zum offenen Sizilianer, ein eher ruhiges Spiel ergibt, so galt das jedenfalls für diese Partie auf keinen Fall – ganz im Gegenteil, die Stellung war permanent rasiermesserscharf. Ich war eigentlich ganz gut aus der Eröffnung heraus gekommen, doch ich hatte wegen dieses scharfen Spiels viel Zeit verbrannt, so dass ich am Ende weniger als eine Minute (plus die 30 sec Gutschrift/Zug natürlich) für die restlichen ca. 10 Züge bis zur Zeitkontrolle hatte, was in „gewisse Ungenauigkeiten" resultierte, die mein Gegner jedoch und glücklicherweise nicht ausnutzte. OK – es war auch nicht einfach für ihn, denn er hatte einen Springer ins Geschäft gesteckt, für den er zwar Kompensation hatte, doch er musste schon aufpassen, dass diese Kompensation sich nicht plötzlich verflüchtigte und er schnell verliert. Durch ein Rückopfer konnte ich mich dann jedoch konsolidieren und hatte nach der Zeitkontrolle (puh...) eine Qualität mehr, dieses Mal ohne gegnerische Kompensation. Die Stellung war lt. Computer für mich klar gewonnen, doch ebenfalls nicht so einfach, denn mein König stand vollkommen nackt im Wind und vom eigentlichen Geschehen weit entfernt. Nach dem Blechhirn hätte ich einen von meinen mickrigen 3 Restbauern opfern müssen, um meine Doppeltürme zu aktivieren und so zu gewinnen, doch da ich gierig an dem Material klebte, degenerierte die Stellung von Gewinn über klaren zu kleinem schwarzen Vorteil. Das hätte man zwar durchaus noch weiter massieren und Gewinnversuche unternehmen können, wäre aber mittlerweile richtig harte Arbeit gewesen, und da wir den Mannschaftskampf bereits gewonnen hatten (und ich mich über mich selbst ärgerte...) gab ich Ruhe und Remis.

19 02 Pos5

 

Schlussstellung mit Weiß am Zug (55.Te5+ =+ ist erzwungen!). Ist das noch zu gewinnen?
5 – 2

 

Als Letzter spielte Anton Visser am Brett 4. Er kam durchaus mit einem kleinen Vorteil aus der Eröffnung heraus, verdarb diesen aber zum Ausgleich, als er sich auf c3 eine Schwäche verpassen ließ. Es blieb dann lange mehr oder weniger ausgewogen, bis es in ein Springerendspiel mit gleich vielen Bauern auf beiden Seiten mündete, Schwarz jedoch den berühmten entfernten Freibauern hatte.

19 02 Pos6

 

Weiß am Zug – Stellung nach Turmtausch auf c1. Ist das zwangsläufig für Schwarz gewonnen? Nach 25 weiteren Zügen war es das jedenfalls.

 

Bekanntermaßen sind Springerendspiele wie Bauernendspiele, doch ich denke schon (ohne es genau zu wissen), dass dies wohl noch Remis zu halten gewesen wäre. Doch wenn sein Gegner in der Eröffnung und im Mittelspiel auch so manchen ungenauen Zug gespielt hatte, so spulte er jetzt das Endspiel einfach perfekt wie eine Maschine herunter. Er machte keinen einzigen ungenauen Zug oder gar Fehler mehr, fand im Gegenteil, und im Gegensatz zu Anton, immer den besten Zug, und so kam es wie es kommen musste – wir mussten die einzige Niederlage des Tages kassieren. Aber Kompliment für diese makellose Endspielleistung des Spielers aus Bad Essen!
5 – 3