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SKNB erreicht Pokalfinale, scheitert dann am Favoriten
Am vergangenen Wochenende fanden in Kirchweyhe die Finalspiele im Niedersachsenpokal statt. Hierfür waren neben uns, der Zweitligist vom Lister Turm Hannover, der ambitionierte Landesligist aus Tostedt und der mit Großmeistern gespickte Sechstligist vom Gastgeber qualifiziert.
Gespannt warteten Frank Kroeze, Patrick Wiebe, Ludger Höllman, Alexander Baisakow und ich (Fabian Stotyn) am Samstag Mittag auf die Auslosung. Da die Tostedter auf ihre Titelträger und sonstigen +2200-Spieler verzichten mussten, bekam wir die nominell schwächste Mannschaft zugelost, Caissa meinte es vorerst gut mit uns :).
Da Patrick sich noch "Arbeit" (*lachflash :) ) mitgenommen hatte, bot er sich an am Samstag auszusetzen, so ging es mit der Aufstellung Frank, Fabian, Ludger und Alexander ins Halbfinale wo wir an allen Brettern nominelle Vorteile hatten und an den Mittelbrettern die weißen Steine führen durften.
Zu Beginn bestätigten wir auch durchgehend unsere Überlegenheit.
Alexander gewann früh das Läuferpaar und erhielt Aktivität am Damenflügel, Ludger kontrollierte ebenso das Brett, aber die 30 Sekunden Aufschlag vermisste er schmerzlich :), auch ich gewann das Eröffnungsduell und hätte mit dem korrekten Zentrumsvorstoß in Vorteil kommen können. Frank hatte auch früh Ausgleich mit schwarz bekommen und bunkerte einen Springer auf f4 ein, es sah sehr gut aus ...
Ohne große Probleme brachte uns Alexander letzendlich mit 1-0 in Führung, nachdem sein Gegner ihm eine Figur schenkte, dauerte die Partie noch einige Züge, aber der Sieg war sicher.
Wenig spannend war auch Franks Partie im weiteren Verlauf er gewann einen Bauern und hatte neben dem Mehrbauern auch die totale Aktivität mit DTL gegen den gegnerischen König. Die Stellung konnte nicht halten und tat es auch nicht ... Somit das 2-0 für uns.
Nun kurz vor der Zeitnotphase wurde es dann doch nochmal etwas spannend.
Ludger stand zwar weiterhin deutlich besser, gewann erst einen Bauern dann eine Figur, aber die Zeit lief unaufhaltsam Richtung 0 und es fehlten noch so einige Züge. Mit einem Fehlzug verlor er tatsächlichg die Figur zurück und schaffte so gerade die 40 Züge und hatte immerhin noch ein Doppelturmendspiel mit Mehrbauern.
Ich selber konnte ebenso einen Bauern gewinnen, musste meinem Gegner aber Aktivität erlauben.
Nachdem Ludger kurz nach der Zeitkontrolle einen zweiten Bauern gewann, brachte er das T-Endspiel sicher nach Hause zum 3-0 und damit war der Finaleinzug sicher.
Als Ludgers Erfolg absehbar war, wollte ich mich im entstandenen Turmendspiel mit Mehrbauer auf meiner Seite nicht mit Remis zufrieden geben und wagte einen riskanten Plan um auch den vierten Brettpunkt zu holen. Leider übersah ich dabei eine gegnerische Verteidigungsidee, musste den Bauern zurückgeben und stand plötzlich schlechter. Nach knapp 6 Stunden musste ich mich dann tatsächlich noch geschlagen geben, naja.
Da Frank leider am Samstag direkt abreisen musste, ging es nur zu viert ins Hotel und ans gemütliche Siegeressen, bei dem wir einmal mehr sehr viel Spaß hatten :):) ...
Da sich erwartzungsgemäß Kirchweyhe mit 3,5-0,5 gegen Hannover durchsetzte, war klar wir bekommen im Finale alle einen GM im Bereich 2500-2600 zugeteilt. Patrick verpasste mir die Ehre aufgrund meines genialen Endspiels an Brett 1 anzutreten, Alexander bot sich für Brett 2 an und Patrick und Ludger spielten in einer interessanten Brett 3 aus, Patrick gewann ;).
Nun gegen so einen GM mit knapp 2600 will man auch nicht nach 10 Zügen verlieren, so habe ich mich tatsächlich noch vorbereitet um dann zu sehen, das der stärkste GM der Gastgeber an Brett 2 spielt ... (Angst vor mir ?!? :):) )
Nunja wirklich spannend der Kampf am Ende nicht, aber wir hielten alle tapfer mit, mussten aber erkennen das in der Spielstärke kleine Ungenauigkeiten schnell und ausreichend bestraft werden.
Als erstes musste sich Alexander geschlagen geben, sein Gegner hatte früh einen starken Freibauer gebildet und hatte das komplette Brett unter Kontrolle, ein Springereinschlag auf f7 war schließlich die taktische Pointe und das Ende der Partie nach 3 Stunden Spielzeit.
30 Minuten später war dann auch Patricks Partie vorbei. In einer spannenden Französisch Variante opferte sein Gegner früh einen Bauern und wagte später noch ein starkes Qualitätsopfer. Am Ende war der Angriff gegen den fast blanken König einfach zu stark und Patrick verlor auf Zeit, aber die Stellung war ebenso KO.
Als drittes endete meine Partie nach knapp 5 Stunden Spielzeit. Dabei fühlte ich mich lange Zeit relativ wohl (die anschließende Analyse gab mir allerdings keinen Anlass dafür :( ). Denn alleine der Läuferpaarvorteil gab meinem Gegner große Aktivität und schließlich fand er eine Abwicklung ins Leichtfigurenendspiel mit Mehrbauer. Immerhin konnte ich das Läuferpaar sprengen und dachte kurzzeitig, das ich das endspiel noch halten könnte, immerhin waren die Bauern alle auf einem Flügel. Doch auch die Hoffnungen wurden recht schnell erloschen. Somit lagen wir 0-3 zurück.
Dennoch kam zum Abschluss des Wochenendes noch ein Lichtblick. Ludger !!
Obwohl wir am Vorabend noch "provokant" getippt haben wieviel Züge Ludger in den ersten 115 Minuten (bis zu Zeitnot) schaffen wird (10, 20 und 25 Züge waren die Tipps), zeigte er das beste was ich lange Zeit von ihm gesehen haben. Optimale Partieanlage, optimales Zeitmanagement !!! Mit Ausführung seines 40.Zuges hatte er noch knapp 5 Minuten ... (Das ich das einmal über Ludger schreiben würde ... :) *Küsschen Ludger ... Der Lohn der starken Vorstellung war ein Remisliches Endspiel mit L4B gg S4B, welches er souverän hielt und somit den halben Ehrenpunkt holte.
Durch den Finaleinzug dürfen wir in der kommenden Saison wieder im deutschen Pokalwettbewerb antreten, die Zwischenrunde findet zumeist Mitte/Ende Januar statt.
Überraschend endete das Spiel um Platz 3 zwischen Tostedt und Hannovér bei gleicher Berliner Wertung mit 2-2, was Tostedt aufgrund der Landesligazugehörigkeit den Sprung in den Bundespokal brachte.
Fabian Stotyn 27.März 2017