Trainingszeiten

Jugendliche:
Montag 17:00 - 18:00 Gr. B
17:00 - 18:30 Gr. A
Freitag 17:30 - 19:00 Uhr (alle Gruppen)
Erwachsene:
Montag ab 19:00 Uhr
 
Spiellokal: HRS Nordhorn-Süd (ehem. Elisabethschule)
  Friedrich-Runge-Str. 28; 48529 Nordhorn

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Zweite Mannschaft siegt klar gegen Hellern 2

 

Um einen rechnerisch noch möglichen Abstieg abzuwenden, gelang uns in einer mehr oder weniger Must-Win-Situation ein klarer 7-1 Erfolg in der Landesliga Nord gegen den SV Hellern 2, wodurch der 6. Tabellenplatz gesichert und alle Abstiegsrisiken abgewendet werden konnten.

 

 

Brett 8:
Ich (H.-J. Schrader) war tatsächlich als Erster fertig. Nach nur einer Stunde Gesamtzeit stand mein Sieg in einer Ultrakurzpartie fest, und das gegen den - im übertragenen Sinne - von jedem leidenschaftlichen Schachspieler durchaus gefürchteten Gegner Karlo Kampflos: + -

1 - 0
Ich hätte natürlich viel lieber gespielt - seufz - also auf zum Kiebitzen, Spazierengehen und Dummschwätzen:

 

Brett 6:
Als nächster verbuchte Onno Elgersma einen vollen Punkt auf dem NOH-Konto. Sein Gegner naschte nolens volens einen Bauern auf c4, den sich Onno nur zwei Züge später auf e7 wieder mit einer besseren Bauernstruktur zurückholte. Mit dieser Abwicklung einher ging eine forcierte Abtauschorgie, so dass man direkt in einem Endspiel mit jeweils SL landete und in dem Onno wegen des gegnerischen Isolanis und seines aktiveren Königs klar im Vorteil war. Schwarz mochte sich nicht passiv verteidigen, kickte, unter Läuferabtausch, seinen Isolani über den Harz, und bescherte Onno damit ein – höchstwahrscheinlich - gewonnenes Springerendspiel mit gesundem Mehrbauer. Eine weitere schwarze Ungenauigkeit und ein daraus resultierendes wunderhübsches weißes Springerkarussell beschleunigte dann die Angelegenheit erheblich, denn das brachte Onno einen zweiten Mehrbauern ein – und das war's:

Pos1k

Stellung nach 32...f6?. Ein Fehler, denn der schwarze König ist jetzt an die Deckung seines Se6 gebunden und muss nun zwischen e7 und f7 hin und her pendeln:

33.Sf5+! / 34.Sh6+! / 35.Sg8+! / 36.Sxf6! +-

und zwei Züge später folgte die schwarze Partieaufgabe.
2 – 0

 

Brett 7:
Nach einem schweren strategischem Fehler (19.e5?? – brrr, was für ein Zug...) wurde Jürgen Meijerink's Damenläufer, der bis dahin in Passivität vor sich hingedämmert hatte, plötzlich auf b7 zum Giganten auf dem Brett, denn, ohne weißen Gegenpart, teilte dieser das Brett diagonal bis h1 runter in zwei Hälften – buchstäblich wie eine Axt! Ich ertappte mich dabei, wie ich heimlich unter den Tisch blickte und nach Sägespänen suchte...
Man lasse bitte in dem folgenden Diagramm nur die Diagonale a8-h1 auf sich einwirken.

Pos2k

Stellung nach 19...Lc8-b7 -+
Wie jetzt – nicht viel los? Weiß ist aber sowas von geplatzt!!!

 

So war es auch überhaupt kein Wunder, dass der schnell nachfolgende weiße Fehler, der Jürgen eine Mehrfigur bescherte, unter entscheidender Beteiligung des Lb7 auf den weißen Feldern ausgenutzt wurde.
3 - 0

 

Brett 5:
Leider habe ich vergessen, von welchem unserer altvorderen Schachmeister das (sinngemäße) Zitat stammt: „Die bringen sich alle von ganz alleine um!". Jedenfalls war es das, an was ich mich erinnert fühlte, als ich die Züge des Gegners von Arno van Akkeren in den Computer fütterte. Natürlich bedarf es dabei aber auch eines guten Spielers, der alle diese Schwächungen und - sorry – unlogischen Züge ausnutzt und im rechten Moment die Stellung knackt, was Arno aber vollkommen problemlos meisterte. Als es Weiß dann endlich gesamthaft geschafft hatte, nicht nur seinen König nackt zu machen, sondern auch seine sonstigen wichtigsten Figuren schlecht zu stellen, pulverisierte Arno die Rien-ne-va-plus-Stellung in einem fulminanten Angriff mit 5 sehr präzisen Zügen hintereinander.
4 – 0

 

Brett 6:
Tatsächlich schaffte ich es, ca. 75% (!) der Notation von Jan Van Der Veen zu entschlüsseln, bevor ich aufgab. Was sagt uns das? Richtig – Jan stand sehr gut und hatte klaren Vorteil! Das stimmte auch noch, jetzt rein visuell als Kiebitz, in der Schlussstellung, in der Jan, angesichts des Gesamtstandes, Remis anbot. Das war, denke ich, auch vollkommen ok, denn wie Jan trotz seines klaren Vorteils durchbrechen konnte war doch recht unklar – jedenfalls hatten wir beide im anschließenden Smalltalk keine Idee – und das Rechenmonster konnte ich wegen der bekannten obigen Probleme nicht befragen.
4,5 – 0,5

 

Brett 1:
Nach einer unscheinbaren Ungenauigkeit (13.Se3?!) marschierten Patrick Wiebe's drei schwarze Königsflügelbauern plötzlich gleichzeitig wie auf Signal nach vorne und entfesselten einen sehr gefährlichen Angriff. So dauerte es auch nicht lange, bis die weiße Verteidigung den entscheidenden Fehler beging (18.Sc4??) und der Angriff entscheidend wurde.

Zwischendurch eine kleine Taktikaufgabe – just for fun:

Pos3k

Patrick spielte hier 20...Dg5!?, was gut genug war, doch wie hätte hier Schwarz bereits eine Figur gewinnen können? Lösung am Ende.

OK – ich hätte es vermutlich auch nicht gesehen, doch auch so schaukelte sich der Angriff hoch bis zu der netten Schlussstellung:

Pos4k

Stellung nach 29....Kf7-f8! -+

Der Tg2 muss das Matt auf h2 decken, doch wenn er auf der 2. Reihe zieht folgt der hübsche Sperrzug 30...f2! – und nun?
5,5 – 0,5

 

Brett 3
Nanu, was macht denn die weiße Dame von Wolfgang André's Gegner auf der offenen c-Linie auf c3, vis-a-vis zum schwarzen Tc8, der nur noch durch seinen Kollegen Sc6 verstellt ist? Wir wissen es nicht, doch dies erlaubte es Wolfgang mit einem Springerabzug einen weißen Zentrumsbauern rauszuknallen, was ihm im weiteren Verlauf der Partie ein höchst gefährliches mobiles Bauernzentrum einbrachte. In einer Stellung, in der es schon vollkommen egal war, gestattete Weiß der schwarzen Dame dann auch noch das Eindringen, was Wolfgang nicht nur eine Qualität einbrachte, sondern auch den gegnerischen König auf Halbmatt stellte. Aus Verzweiflung oder Jux spielte der Hellern'er noch ein sinnloses Racheschach unter Läuferopfer auf f7, bevor er anschließend das Handtuch warf.
6,5 – 0,5

 

Brett 2
Simon Elgersma spielte als Letzter – und wie! What a game!!! Diese Partie hätte mindestens 5 Diagramme verdient, doch das würde hier natürlich den Rahmen sprengen. Als erstes spielte Simon (Weiß) schon mal das klassische Läuferopfer auf h7 (peng!), gar nicht schüchtern folgte ein Springeropfer auf g5 (wumm!) – und das, wohl gemerkt, ALLES KORREKT und mit totaler weißer Gewinnstellung! Die wilde Königshatz mit vielen schönen Pointen ging ca. 10 Züge weiter, als Simon dann irgendwie den Faden verlor und die Damen tauschte, wobei das überhaupt nicht erzwungen war und stattdessen 24.Dh4!+- den Gewinnvorteil plus weiteren Angriff konserviert hätte.
In dem nun entstandenen Doppelturmendspiel hatte Simon jetzt für einen schwarzen Mehrläufer drei Bauern und die Sache wurde ziemlich unklar. Mit nur noch Sekunden auf der Uhr, und total typisch für den 40. Zug, übersah Simon dann sogar noch einen Gewinnzug, bevor das Ganze ins Remis verflachte – siehe Diagramm:

Pos5k

Stellung nach 39...Tac8??. Simon mit, wie gesagt, nur noch Sekunden auf der Uhr, spielte 40.Te5+? und im Zug 48, nachdem alle schwarzen Bauern vom Brett verschwunden waren, einige man sich auf Remis.
Er hätte hier sogar immer noch, und auch sehr verdient, gewinnen können mit:
40.b3!! axb3 41.cxb3 und jetzt geht tatsächlich der Läufer über die Wupper, denn Schwarz muss sowohl das Matt durch Te5# (nach 41...Ld3/e2/f1??), als auch durch b4# (nach 41...Ld5??) abdecken. Der Computer in seiner Not gibt 41...Le6 42.Texe6 Kd5+ 43.Kb4 +- als relativ Bestes an, mit total gewonnenem weißen Endspiel.
7 – 1

 

Lösung zur Taktikaufgabe in der Partie Wiebe:
20...e4!! -+ 21.fxe4 (oder 21.Dxe4? Lf5 – und der Tb1 hängt, oder 21.Lxf4 exf3 -+) 21...f3-+
mit Figurengewinn.

 

Bauerngabelige Grüße
Hans-Joachim Schrader, 07.05.2017