Trainingszeiten

Jugendliche:
Montag 17:00 - 18:00 Gr. B
17:00 - 18:30 Gr. A
Donnerstag 17:00 - 18:00 Uhr (Mädchen)
Freitag 17:30 - 19:00 Uhr (alle Gruppen)
Erwachsene:
Montag ab 19:00 Uhr
 
Spiellokal: HRS Nordhorn-Süd (ehem. Elisabethschule)
  Friedrich-Runge-Str. 28; 48529 Nordhorn

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Deutliche Niederlage für die Zweite

 

In einem Heimspiel in der Landesliga Nord gegen die SF Lilienthal kam die Zweite Mannschaft am 21.01.18 mit 2:6 deutlich unter die Räder. Das war nicht weiter überraschend, trat doch der hochfavorisierte Tabellenführer mit nicht weniger als 6 Titelträgern in Starbesetzung an, wobei sogar noch am 8. Brett ein GM aufgestellt war!

 

 

Der Spielverlauf in chronologischer Reihenfolge:

 

Brett 1:

Ich vermute mal stark, dass sich der 2.400’ter IM, mit dem es Fabian Stotyn zu tun bekam, mit Weiß auf seinen CM-Gegner vorbereitet hatte, denn in einer Benonistruktur spielte er sehr früh a4 (anstatt des theoretischen c4), höchstwahrscheinlich um ein Wolgagambit (b5) zu vermeiden. Durch die korrekte Entwicklung seines (schwarzen) Damenläufers nach g4 (nebst LxSf3!=), anstatt des Partiezugs Ld7?, hätte Fabian den in fast allen Benoniabspielen fast immer tödlichen e5!-Zentrumsdurchbruch vermeiden können, nachdem es aufgrund des daraufhin entstandenen Freibauers auf d7 schnell zu Ende ging.

0-1

 

Brett 3:

Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich die Partie von Patrick Wiebe so wirklich verstanden habe, was klar an mir liegt (denn Zitat Patrick: „Eine schöne Partie!“), aber er gab eben einfach mal so en passant seinen Bauern-b7 her, da er dessen Deckung schlicht verweigerte. Danach hatte der gegnerische 2.300’ter IM Vorteil, dann hatte Patrick Kompensation, dann wieder weißer Vorteil, dann wieder nicht mehr, usw… Dann bekam Patrick seinen Opferbauern wieder zurück, dann verlor er ihn wieder, mit oder ohne Kompensation, wer weiß das schon, usw… Jedenfalls schaffte Weiß es einfach nicht, seinen Vorteil doch bitteschön mal dauerhaft festzutackern, und so endete das Ganze friedlich mit einem dann auch irgendwo gerechten Remis.

½-1½

 

Brett 7:

Das aus unserer Sicht einzige Highlight des Tages lieferte Robin Bos, der es als Einziger mit einem etwas niedriger gewerteten Spieler zu tun bekam. In der frühen Phase der Partie, bis so ca. Zug 13 herum, hatte sein Gegner allerdings einen klaren +/- Vorteil, und hätte sich bei korrektem Spiel sogar eine Gewinnstellung holen können, doch dann begann Robin endlich damit, Schach zu spielen, holte sich zuerst den Ausgleich, dann einen Vorteil, und nach weiteren weißen Ungenauigkeiten hatte er sogar Gewinnstellung. In einer Stellung, in der Robin Mattangriff hatte, stellte sein Gegner einzügig seine Dame ein und gab sofort auf. Aber auch ohne diesen Einsteller wäre die Stellung 100% aufgabereif gewesen.

1½-1½

 

Brett 8:

Am 8. Brett saß Harald Kirschnowski doch tatsächlich einem 2.400’ter GM gegenüber! Was will man noch dazu sagen? Doch klares Kompliment an Harald, den er hielt wirklich gut stand und hätte sich sogar um Zug 25 herum durch ein Qualitätsopfer gegen Bauer und Stellung den Ausgleich holen können. Als er dies dann letztendlich doch noch im Zug 30 spielte war es leider zu spät, und er landete in einem verlorenen DTL- versus DTT-Endspiel, welches er im Zug 39 vollkommen korrekt aufgab.

1½-2½

 

Brett 5:

Mein (=Hans-Joachim Schrader) ca. 300 Punkte höher gewertete FM-Gegner brachte den Trompowsky-Angriff auf das Brett - na toll, da habbisch ja sooo viel Ahnung da-davon…. Es entstand eine Benonistruktur, in der ich unter starken positionellen Druck und objektiv vollkommen auf Pleite stand. In einer Situation, in der ich in einem Individualturnier vielleicht aufgegeben hätte, pfiff ich innerlich vollkommen entspannt eine kleines Liedchen vor mich hin (ich glaube das passende „Dancing Queen“ von ABBA) und dachte mir so, probier‘ste halt nochmal was (Unter dem Motto: „Ist die Stellung ruiniert, spielt es sich ganz ungeniert!“), und brachte einfach mal so eben ein fröhlich-dubioses Springeropfer gegen Bauern und Qualität. Dadurch stiftete ich zwar, wie gewünscht, einige Verwirrung, und mein Gegner fand in der Folge nicht immer den besten Zug, doch seine Stellung war derartig überlegen, das sich nicht wirklich etwas änderte – wie ich meinte jedenfalls. Denn am Ende sollte mir die Vollblamage nicht erspart bleiben: Im Zug 49 brachte der FM als „Exekutionszug“ ein gut aussehendes Damen“opfer“, was mich derartig beeindruckte, dass ich noch einen ??-Zug machte, um dann endlich aufgeben zu dürfen. Verdammt, hätte ich das „Opfer“ doch nur angenommen!!! Denn dann wären wir forciert in einem LS- versus T-Endspiel (ich) gelandet, mit gleich vielen Bauern, in dem, nach meinen computergestützten Analysen und aufgrund der fast komplett blockierten Bauernstruktur, nur ein aller-, aller-, allereinziger Bauernzug den weißen Gewinnvorteil (mittelfristig – auch noch Technik stark gefragt) festgehalten hätte. Ob er den wohl gefunden hätte? Und falls ja, ob er das auch anschließend hätte technisch umsetzen können? Falls nicht wäre die Alternative Ausgleich, also Remis, oder sogar schwarzer -/+ Vorteil, also bei ungenauem Spiel auch nicht ganz ungefährlich für ihn, gewesen! Diese komplette Drehung der Partie wäre ja echt noch ein Ding gewesen!!! Seufz – ich war wohl auch verwirrt…Schach ist ein psychologisches Spiel.

 1½-3½

 

Brett 4:

Jürgen Meijerink hielt seiner 340 Punkte höher gewerteten WGM lange, lange sehr gut bis ausgezeichnet stand, wobei er sogar mindestens einmal eine Totremis-Fortsetzung ausließ. Doch um die Zeitkontrolle herum wurde es in einem Doppelturmendspiel langsam aber sicher schwarzer Vorteil, der sich im folgenden Einzelturmendspiel zu einer Gewinnstellung hochschaukelte, welches wiederum in einem trivial gewonnenen Bauernendspiel gipfelte, das Jürgen im Zug 67 (!) aufgab. Hier hat ganz einfach die bessere und erfahrenere Endspieltechnikerin die Angelegenheit entschieden – ein Remis wäre drin und verdient gewesen.

1½-4½

 

Brett 6:

Auch Thorsten Wolterink durfte sich mit einem FM auseinander setzen, der ca. 350 DWZ’s mehr auf der Uhr hat. In einer für ihn schon schwierigen Stellung brachte er sich dann allerdings im Zug 19 selber um, als er in einer komplizierten Abwicklung  am Königsflügel einen Bauern und dann die Stellung vollständig hergab. Doch, wie gewohnt, kämpfte Thorsten in permanenter Verluststellung heroisch weiter, was auch vollkommen gerechtfertigt war, denn die technische Umsetzung des vollen Punktes in einem TL/TL-Endspiel mit mittlerweile zwei gegnerischen Mehrbauern zog sich noch lange bis Zug 60 hin.

1½-5½

 

Brett 2:

Onno Elgersma hatte zwar ausnahmsweise keinen Titelträger vor der Brust, jedoch ein Rating jenseits der 2.300 ist ja auch schon mal eine Hausnummer. Leider war er (für mich) zu schnell entschwunden, so dass ich ihn nicht mehr wegen seines Formulardurchschlages verhaften konnte. So kann ich nur berichten, dass er bei oberflächlicher Betrachtung wohl niemals ein ernsthaftes Problem gehabt hatte und sogar ein Läuferendspiel mit zwei (!) Mehrbauern erreichte. Doch leider waren die Läufer verschieden farbig und somit war das Teil, obwohl es Onno noch probierte, unmöglich zu gewinnen.

Eine tolle Leistung von Onno!

2-6

 

Wirre Grüße

Jochen, 22.01.18