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Großer Kampfgeist der Dritten wird nur zum Teil belohnt – 4-4 gegen Ammerland 2
In einem 7-stündigen Schachkrimi kam die Dritte Mannschaft zu einer Punkteteilung gegen Ammerland 2.
Den ersten halben Zähler führ Lars ter Stal ein, in einem lebhaften Mittelspiel verteidigte er sich sehr umsichtig, im Endspiel hatte Lars dann die bessere Bauernstruktur und zwei verbundene Freibauern. Er verpasste eine Chance, diese loslaufen zu lassen, ungleichfarbige Läufer sorgten dann für die Remisvereinbarung im 39. Zug. Eine gute Leistung von Lars, trotz der verpassten Chance!
Sein Bruder Sven geriet nach einer Ungenauigkeit in der Eröffnung in einen unangenehmen Angriff, sein Gegner fand aber keine gute Fortsetzung, der Angriff verpuffte, und Svens Stellung verbesserte sich immer weiter. Als Sven mit seiner Dame auf die 7. Reihe gelangte, geriet sein Gegner wohl etwas in Panik, stellte prompt einen sehr wichtigen zentralen Bauern ein und sah sich bald darauf ersten Mattdrohungen ausgesetzt. Sven ließ ihm im weiteren Verlauf nicht den Hauch einer Chance und fuhr verdient den vollen Punkt ein.
Andre Kölber nutze im frühen Mittelspiel eine Ungenauigkeit seines Gegners, um mit einem entschlossenen Angriff Linien gegen den feindlichen König zu öffnen. Dieser versuchte sein Glück mit einem recht einfallsreichen Gegenangriff, Andre behielt aber die Übersicht und eine Mehrqualität und nahm kurz darauf auch noch einen Randspringer gefangen – 2,5 – 0,5!
Niklas Brinkers ging seine Partie viel zu optimistisch an und startete eine Flügelattacke trotz nicht beendeter Entwicklung und ungesichertem Zentrum. Sein Gegner bestrafte das umgehend, schon nach 12 Zügen waren ein Bauer und eine Qualität weg. Niklas kämpfte bis zum 39. Zug, konnte das Malheur aber nicht wieder ausbügeln und musste sich geschlagen geben.
Jörg Kölber konnte den alten Abstand aber wiederherstellen, er stand schon in der Eröffnung stets etwas besser, nutzte einen taktischen Fehler zum Bauerngewinn und verbesserte seine Stellung geduldig. Kurz vor der Zeitkontrolle hielt sein Gegner dem Dauerdruck nicht mehr Stand, verlor einen zweiten Bauern, dann eine Figur und wurde im 43. Zug mattgesetzt – 3,5 – 1,5.
Alwin Gebben geriet in der Eröffnung in unangenehmen Druck, befreite sich aber und erreichte ein ausgeglichenes Turmendspiel. Er schätzte eine drohende Abwicklung in ein Bauernendspiel falsch ein, gab einen Bauern und befand sich in einem theoretisch wohl remislichen Endspiel. Am Brett unterlief ihm aber ein Fehler, und das durchaus mögliche Remis war weg. Nach 69 Zügen gab er auf.
Harald Kirschnowski war mit einer völlig ausgeglichenen Stellung aus der Eröffnung gekommen, ein Fehler führte dann aber dazu, dass er vorübergehend einen Bauern verlor. Den konnte er sich zwar zurückholen, verblieb aber mit zwei Bauernschwächen. Die nutzte sein Gegner in der Folge in aller Ruhe und mit guter Technik auf. Trotz allem Widerstand musste Harald nach 97 Zügen aufgeben, und unsere Gäste hatten zum 3,5-3,5 ausgeglichen.
Das war aber bei weitem nicht die längste Partie. Ingo Oehne hatte während der gesamten Partie Vorteil, sein Gegner verteidigte sich aber äußerst zäh. In einem schwierig zu haltendem Endspiel wollte er eine clevere Abwicklung in ein Endspiel König + Läufer + h-Bauer gegen den nackten König starten, weil Ingos Läufer die falsche Farbe hatte. Ingo durchschaute das und änderte den Lauf der Dinge, und es ergab sich ein Endspiel Turm + Läufer gegen Turm – theoretisch ist das Remis, aber praktisch schwer zu verteidigen. Ingo drängte den König des Gegners zunächst mit sauberer Technik an den Rand, konnte ihn dann aber nicht mattsetzen. Nach 7 Stunden Spielzeit, im 108. Zug reklamierte sein Gegner zurecht auf Remis aufgrund der 50-Züge-Regel.
Trotz der einen oder anderen ärgerlichen Panne – mit dieser Einstellung werden wir in den nächsten Runden die nötigen Punkte holen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Gegen Hellern III am 16.12. haben wir die nächste Chance auf den ersten Saisonsieg.
Alwin Gebben