Trainingszeiten

Jugendliche:
Montag 17:00 - 18:00 Gr. B
17:00 - 18:30 Gr. A
Freitag 17:30 - 19:00 Uhr (alle Gruppen)
Erwachsene:
Montag ab 19:00 Uhr
 
Spiellokal: HRS Nordhorn-Süd (ehem. Elisabethschule)
  Friedrich-Runge-Str. 28; 48529 Nordhorn

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Erwartete Niederlage der Zweiten Mannschaft gegen den SK Kirchweyhe

 

In einem Heimspiel in der 5. Runde der Landesliga Nord kam es mit 1 – 7 zu der erwarteten hohen Niederlage gegen den SK Kirchweyhe.

 

20190120 113019 klein

 

 

 

 

Der hohe Favorit bot ausschließlich Titelträger auf, davon 5 GM’s (vier davon mit Elo > 2.500), 2 FM’s und eine IM. Doch wenn man sich die allesamt ausgekämpften Partien anschaut, so hätte das Ergebnis „eigentlich“ deutlich günstiger für uns ausfallen können bzw. müssen, wenn auch ein Sieg unsererseits immer vollkommen illusorisch gewesen wäre.

 

 

Brett 4:

Ich (=H.-J. Schrader) machte es meinem 2.551-GM einfach, denn in der Eröffnung patzte ich eben mal so fröhlich meinen h-Bauern weg. Danach war der Käse eigentlich bereits gegessen, aber immerhin hatte ich mein persönliches Ziel, nicht vor dem 20. Zug aufgeben zu müssen, erreicht, denn das musste ich erst im 32. Zug:

Schrader H.-J. - Jovanovic GM Zoran 32.Tef1   

Stellung nach 32.Tef1??

Natürlich ist die weiße Stellung auch sowieso verloren, doch nach welcher schwarzen Antwort durfte ich sofort kiebitzen gehen? Lösung unten.

0 – 1

 

Brett 3:

Das Ding mit dem Ziel, nicht vor dem 20. Zug aufgeben zu müssen, erreichte leider nicht jeder von uns, denn Jan Van Der Veen wurde von seinem 2.541-GM vollkommen überspielt und stellte im 19.Zug, in bereits kompletter Verluststellung, einen Läufer ein. (Wenn ich das Gekritzel richtig entschlüsselt habe…)

0 – 2

 

Brett 1:

CM Fabian Stotyn (immerhin wenigstens ein Titelträger auch bei uns – lach!) schaffte die besagte 20-Züge-Grenze gerade so, denn er gab, wegen Figurenverlust, erst im Zug 21 auf. Sein 2.580-GM-Gegner spielte im 5. Zug eine seltene Fortsetzung (die ich bei mir im Powerbook schon seit Langem mit einem ‚!?‘ markiert habe, da ich sie auch mal bei Gelegenheit anwenden will), was das Ganze zu einer Art von „Offbeat“-Eröffnung machte. Fabian spielte daraufhin zwar keine Neuerung, jedoch eine seltene Antwort, von der ich denke, dass sie bereits die Wurzel allen folgenden Übels war. Denn danach stand er unter starkem Druck, wobei sich immer, jedenfalls unter uns „Nicht-GM’s“, Ungenauigkeiten einschleichen, und die dann schließlich in einer Schlagzugserie zu dem erwähnten Materialverlust führten.

0 – 3

 

Brett 7:

Thorsten Wolterink hielt gegen seinen seinen FM-Gegner (2.300) gut bis sehr gut mit und hatte lange immer mindestens Ausgleich. Doch dann wurde es so um Zug 25 herum kompliziert, die Taktik trat in den Vordergrund, und wenn Thorsten auch noch „voll dabei“ war, so spielte er dann doch im 35. einen ungenauen Läuferrückzug, der diese Figur zu einem taktischen Ziel machte. Danach war es objektiv bereits verloren, und Thorsten musste dann am Ende angesichts des gegnerischen Freibauernpaars, welches durch ein Qualitätsopfer in den Status „unaufhaltsam“ versetzt worden war, im Zug 45 das Handtuch werfen.

0 – 4

20190120 115301 klein 

 

Es lief also alles wie erwartet, oder? „Im Prinzip“ schon – jedoch:

 

Brett 6:

Wie sollte es anders sein, als das „Mister 100-Percent“ Jürgen Meijerink den ersten Sieg für uns hätte verbuchen können – wer denn sonst? Gegen seinen 2.376-FM-Gegner hatte er immer mindestens einen kleinen Vorteil, sehr lange bzw. oft sogar einen klaren +/- Vorteil, was zwei Mal sogar in eine Gewinnstellung mündete: In dominanter Angriffsstellung, im Zug 23, „schrie“ die Stellung nach einem Opfer, von denen sage und schreibe drei zur Auswahl standen: (1.) 23.Sxe6!? mit scharfen Angriff, was genaues gegnerisches Spiel erfordert hätte, jedoch objektiv Ausgleich gewesen wäre, (2.) das von Jürgen gespielte 23.Lxg6!? mit Ausgleich, sowie (3.) 23.Sxf7!! mit sehr großem weißen Vorteil, wenn nicht gar Gewinn – in einer praktischen Partie bestimmt. Die zweite Gelegenheit zum Gewinn hätte Jürgen im Zug 30 gehabt, doch da er zu dem Zeitpunkt nur noch einen Bauern plus Stellung als Kompensation für seinen Opferläufer hatte, war er wohl am Ende froh, mit Remis durch Zugwiederholung zu entkommen. Dennoch natürlich klares Kompliment!

½ - 4 ½

 

Brett 5:

Was für eine Partie!!! Michael Rosin stand auf Fast- bis Ganz-Pleite, als sein knapp 2.500’ter GM sich ein seltenes Beispiel einer unglaublichen Verrechnung leistete, indem er einen ganzen runden Turm in Michaels Stellung reinkloppte. Nur – „das ging nicht“, denn er hatte dabei komplett einen schwarzen Zwitscherzug übersehen! Ich hatte die Abwicklung nicht mitbekommen, und als ich zum kiebitzen an das Brett trat musste ich drei Mal die Püppchen durchzählen, denn ich konnte es einfach nicht glauben: steht da WIRKLICH ein ganzer Mehrturm (for nothing!) auf Michaels Seite auf dem Brett? Im Turniersaal war eine Geraune: „Wieso gibt Weiß nicht auf?“ Wir wissen es nicht, doch dann nahm das Drama seinen Lauf: Michael musste ganz einfach Angst vor dem Sieg gehabt haben, denn er spielte ab sofort fast nur noch zweitrangige Züge, was bei seiner Materialhoheit aber auch nicht wirklich was machte, denn er wäre „schlimmstenfalls“ immer noch mit einem Mehrläufer verblieben. Doch dann kam’s: er stellte seinen Mehrturm, einfach mal eben so, wieder komplett ein! Damit war das Nervenkostüm komplett hin und er misshandelte im Anschluss das zuerst TL/TL-, dann T/T-Endspiel zum Verlust. Eine echte, wirkliche Tragödie!!! (Und sehr schade um den schönen Skalp…)

½ - 5 ½

 

Brett 2:

Stichwort „Tragödie“: Onno Elgersma hielt seinen 2.545-GM-Kontrahenten nicht nur IMMER sauber auf Abstand, sondern stand die ganze Partie über auch IMMER auf klaren Vorteil (+/-). Wenn diese Partie einen Sieger verdient hätte, so hätte er Onno heißen müssen! Doch hätte, hätte, u.s.w., denn Onno geriet in den letzten 5 Zügen vor der Zeitkontrolle in Zeitnot, verspielte nicht nur seinen großen Vorteil im 35. zum Ausgleich, sondern ließ im 40. Zug auch noch eine undeckbare Mattdrohung zu. Das war des Dramas 2. Akt!

½ - 6 ½

 

Brett 8:

Doch jedes gute Drama hat mindestens 3 Akte: Jarno Scheffner hatte es mit der U16-Weltmeisterin zu tun, mit IM-Titel und einer 2.330 Elo (ihr Vater ist Vizepräsident der Schachföderation Mongolei). Und? Jarno ging, wie zu erwarten, chancenlos ein? Das wüsste ich aber - never!!! Denn Jarno hatte spätestens ab Zug 14 Gewinnstellung, die sich im weiteren Verlauf auf eine Stockfish-Bewertung von > 3 zu seinem Gunsten steigerte. Kurz: die Riesenfavoriten war geplatzt! Das Ganze mündete im 40. in einem Läufer- versus Springer-Endspiel, mit Mehrbauer für Jarno, welches für ihn technisch klar gewonnen war. Doch da zeigte seine Gegnerin endlich ihre Klasse, verteidigte sich hervorragend, und wenn es objektiv auch eigentlich nichts mehr hätte nutzen dürfen, so endete es dann schließlich dennoch im Zug 76 mit zwei blanken Königen auf dem Brett. Trotzdem natürlich ein RIESENKOMPLIMENT an Jarno! Einfach SUPER!!!

1 - 7

 

Das klare Ergebnis täuscht also über den wahren Verlauf hinweg, denn wenn Michael und Jarno gewonnen hätten, wäre es ein 2-6 geworden, und wenn Jürgen das richtige Opfer gefunden hätte, und Onno nicht in Zeitnot gewesen wäre, wäre theoretisch sogar ein sensationelles 4-4 drin gewesen! (Man wird ja wohl noch ein wenig träumen dürfen…LOL!)

 

Lösung Brett 4: 32…Td1+!! 0-1

 

Hätte-wäre-wenn-und-aber-Grüße

Jochen, 21.01.19