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SKNB - Werder Bremen
Das Viertelfinale brachte uns im Pokalwettbewerb mit dem Bundesligisten von Werder Bremen eines der schwersten Lose.
Dennoch fuhren wir in der Aufstellung Fabian, Alexander, Jürgen und Ludger mit Optimismus an die Weser unweit vom Weserstadion entfernt und hofften auf eine ähnliche Aufstellung der Werderaner wie in den ersten beiden Runden, allerdings nahmen uns die Bremer durchaus ernst und brachten den Internationalen Meister Christian Richter zum ersten Mal zum Einsatz, dahinter platzierten sich erwartungsgemäß die beiden Fidemeister Sven Charmeteau und Olaf Steffens sowie David Kardoeus.
Somit waren wir an jedem Brett nominell (deutlich) unterlegen, haben uns dennoch viel vorgenommen!
Am zweiten Brett spielte Alexander eine wilde (typische) sizilianisch Partie in der Weiß etwas mehr Initiative hatte und schwarz sich sehr genau verteidigen musste. Der Gegnerische FM opferte schließlich optimistisch eine Figur um kurz danach eine Qualle (also insgesamt einen Turm) folgen zu lassen. Tatsächlich hatte er einige Drohungen die Alexander aber zunächst alle durch starke Züge parieren konnte. In der wohl Vorentscheidende Stelle verpasste es Alexander leider seine Dame (für weiteres Material: TS) zu opfern um summa summarum mit TTL gegen Dame spielen zu können. Stattdessen gab er eine Figur zurück und musste mit wenig Restbedenkzeit gehörig aufpassen, tatsächlich kam es wie es kommen musste. Er lief noch in ein Mattnetz statt das Remis zu sichern, schade da war mehr drin, aber eine sehenswerte Partie!!
Ich (Fabian) war schließlich als zweiter fertig. Mit „Plan B“ kam ich in eine offene Stellung in der wohl mindestens einer meiner Springer nicht da stand wo er stehen sollte ;). Aber soliden Ausgleich konnte ich auch nach weiterem Figuren lavieren halten. Eine kritische Fortsetzung verwarf mein Gegner zum Glück, so dass es in ein solides TSSL Endspiel ging ohne wirkliche Ungleichgewichte. Ich probierte frohen Mutes noch was aktives am K-Flügel übersah dabei leider einen entscheidenden Zwischenzug, der die schwarze Stellung zusammenhielt. Mit immer weniger werdendem Material stellten dann sowohl ich als auch IM Richter die Gewinnversuche ein und einigten uns auf ein gerechtes Remis. Sicherlich ein sehr gutes Einzelergebnis gegen den Bundesliga-Erfahrenen Bremer.
Unser Mr (fast) 100% Jürgen legte wie gewohnt seine Partie gegen den erwarteten Zug 1.b4 solide an und glich früh aus. Eine kleine Unaufmerksamkeit kostete Jürgen allerdings das Läuferpaar und er hatte einen schwächlichen e6-Bauern. Aber er schaffte es einen starken Springer auf d5 zu platzieren und seinem Gegner gingen spätestens mit dem Damentausch etwas die Ideen aus. Nun startete Jürgen Aktivität am Damenflügel und konnte in die gegnerische Hälfte eindringen, stand vermutlich gut. Leider wollte er nun etwas zu forciert den ganzen Punkt und übersah eine Taktik die ihm die Qualle kostete :(, sein Gegenüber spielte es routiniert zu Ende und sicherte den Bremer Sieg. —) auch hier war mindestens ein halber Zähler möglich.
Ludger spielte einmal mehr am längsten. Dabei gewann er deutlich das Eröffnungsduell, installierte einen „doppelt gedeckten“ Läufer auf d5 und stand optisch einfach Bombe. In der Folge verbesserte er weiterhin seine Stellung und gewann einen Bauern. Einzig der gegnerische h3-Läufer nervte Ludger in seiner Königsstellung. Sowie kurz darauf eine kleine Taktik die ihm zunächst den Mehrbauern kostete. Dennoch stand er weiterhin gut und konnte erneut einen Bauern gewinnen. Doch oje oje mit wenig Restbedenkzeit fiel er aufgrund seiner schwachen Grundreihe auf die nächste Taktik ein, die ihm glatt eine Figur kostete —) vorbei ? Noch lange nicht! Denn spätestens als sein Gegner seinen letzten Bauern verlor keimte Hoffnung auf ein Remis auf, dafür musste Ludger „nur“ das Endspiel T gg TL halten (ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer es ist dieses Endspiel mit immer wenig werdender Zeit zu halten #LEMinVerden) über 49 Züge machte er es auch hervorragend, verpasste einfach nur die Reklamation auf 3-Fache Stellungswiederholung. Mit den letzten Sekunden machte er dann den entscheidenden Fehler wo er matt geht bzw den Turm verliert, als er es sieht gibt er auf ... Dabei kann er noch 2 Turmzüge machen und schließlich auf 50-Züge Regel reklamieren :) zum Glück ging es um nichts mehr aber auch hier wurde mindestens ein halber Punkt „verschenkt“
Das Endergebnis 0,5-3,5 klingt klar und deutlich, wenn man sich die 4 interessanten Partien anschaut war es aber ein echter Pokalfight über knapp 7 Stunden, den wir den Bundesligisten geliefert haben! Allerdings haben sich die Bremer den Einzug ins „Final Four“ auch durchaus verdient und die höhere Spielstärke hat sich letzlich durchgesetzt!
Vielen Dank an die gastfreundlichen Bremer, die trotz unserer 15-Minütigen Verspätung (Warum eigentlich ... Naja das würde die Länge des Berichtes sprengen ;););) und wo war nochmal der Treffpunkt :):):) ) nicht die Uhren angestellt haben und uns sogar kostenfrei verpflegten!!
Wir wünschen euch in der Finalrunde viel Erfolg!
Fabian Stotyn