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Kurioses 4-4 der dritten gegen Bad Essen
Wir gingen nominell zwar als leichter Außenseiter in diese Begegnung, aber dennoch mit dem festen Vorsatz, den Mannschaftskampf zu gewinnen. Und das wäre auch durchaus möglich gewesen …
Den ersten halben Punkt steuerte Alwin Gebben bei, er kam etwas schlechter aus der Eröffnung, verteidigte sich aber aktiv, und sein Gegner griff im Mittelspiel zu einer Zugwiederholung, als er keinen Weg zum Vorteil mehr fand. Umgekehrt war es bei Anton Visser, der stets leicht überlegen stand, aber die Festung seines Gegners auch nicht durchbrechen konnte und somit den Punkt teilte.
Deutlich mehr los war bei Thorsten Wolterink, sein Gegner musste früh eine Figur für zwei Bauern geben und konnte dann noch einer dritten einsacken. Thorstens Figuren mussten die gegnerische Bauernmasse hemmen, was er auch umsichtig machte, aber an einen Sieg war auch hier nicht mehr zu denken.
Die erste Partie, die nicht friedlich endete, war die von Harald Kirschnowski. Er landete mit einem Minusbauern in einem Turmendspiel, sein Gegner hatte zudem die etwas aktivere Stellung und spielte seinen Vorteil präzise aus. Da war für Harald leider nichts mehr zu machen, somit führte Bad Essen 2,5-1,5.
Kurioserweise waren nun die Partien an den ersten vier Brettern beendet. An den Brettern fünf bis acht wurde heftig gekämpft, und an allen Brettern hatten wir Vorteil, mal kleinen (Lars ter Stal, Jörg Kölber), mal deutlichen (Jonathan Rudi, Hartmut Stinn).
Hartmut spielte eine sehr schöne Angriffspartie, baute sich einen großen Stellungsvorteil auf und verwertete diesen in einer konsequenten Schlussattacke zum Ausgleich. Jonathan hatte im Mittelspiel eine Ungenauigkeit seines Gegners geschickt genutzt und ging mit einem Mehrbauern und Positionsvorteil ins Endspiel. Feine Manöver führten zu einer Abwicklung in ein Turmendspiel mit nun zwei Mehrbauern, mit einem Scheinopfer seines Turmes hätte Jonathan sich eine neue Dame holen können, aber sein Gegner verhinderte dies, indem er aufgab, und wir führten 3,5-2,5.
Von den verbliebenen beiden Endspielen konnten wir eigentlich keines mehr verlieren, und so war der Sieg zum Greifen nahe …
Lars ter Stal hatte im Mittelspiel leichten Vorteil, und er führte zu einem Endspiel, in dem Lars einen guten Springer gegen einen schlechten Läufer hatte, mit jeweils sieben Bauern war die Stellung für den Läufer wahrlich keine grüne Wiese. Sein Gegner aber musste auf Gewinn spielen, und er erwies sich dabei als recht findig, während Lars etwas planlos agierte. Die Stellung war aber fest genug, und es hätte trotzdem nichts passieren dürfen. Als letzten Versuch wickelte der Bad Essener in ein Damenendspiel mit Minusbauern ab. Das war nun sehr leicht remis zu halten – aber Lars patzte, und sein Gegner wurde für den großen Kampfgeist belohnt.
Nun spielte nur noch Jörg Kölber, aber sein besseres Turmendspiel war – wie er selbst sagte, durch eine Ungenauigkeit seinerseits – in ein Remis verflacht, und tatsächlich standen wenig später nur noch die Könige auf dem Brett. Der sicher geglaubte Sieg war uns somit in der sechsten Stunde aus den Händen geglitten. Schwamm drüber, so etwas passiert, wir werden als Mannschaft weiter zusammenstehen, und Lars hat bereits versprochen, die nächsten sieben Partien in der Mannschaft allesamt zu gewinnen!
Nordhorn, 27.10.2019
Alwin Gebben