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SKNB - Lister Turm
Sehr spannend und über 6 Stunden lief das Duell gegen den Ligafavoriten vom Lister Turm Hannover. Wir konnte die Landeshauptstädter zwar etwas ärgern und haben hier und da auch Chancen ausgelassen, die zu einem, vielleicht sogar zwei Mannschaftspunkten gereicht hätten, aber letzlich mussten wir uns mit 5-3 geschlagen geben
Update: Nun auch die Gäste mit ihrem schönen Bericht https://schachklub-hannover.de/bis-zur-letzten-patrone-erneut-ein-knapper-sieg-der-oberliga
Brett 1:
Wow, was Frank einmal mehr zeigte, habe wie immer bei ihm NICHTS verstanden, aber egal, Frank kannte sich scheinbar in der Caro-Kann Variante ein wenig besser aus als sein Gegenüber und konnte mit Schwarz nicht nur ausgleichen, sondern gleich ein wenig besser stehen. Seinem gedoppelten f-Bauern konnte er mit seinem starken Läuferpaar mehr als kompensieren und er hatte auch noch aktive Türme im Angriff. So konnte er einen groben Fehler böse mit einem Turm oder Figurenverlust bestrafen. Es folgte direkt die Aufgabe und die 1-0 Führung für uns.
Stellung nach 24...Lf5+
Egal wo der weiße König jetzt hinzieht, nach 25....Tb8 geht der Lb7 verloren. Dies auch nach 25.Kd1 Tb8, denn falls sich der L, durch einen beliebigen Zug, retten sollte, so geht nach 26...Tb1+ sogar der Th1 verloren.
Brett 3:
Koen, unser Mr. SKNB, ist bisher in allen Einsätzen (auch 2.BuLi oder Kirchweyhe letzte Saison) ungeschlagen geblieben. Doch leider endet jede Serie mal. Zwar konnte er optisch schnell eine angenehme Stellung mit Schwarz erreichen und hatte viele Tricky-Ideen. Doch sein starker Gegner sah einfach alles und kam, nachdem Koen`s Angriff verpuffte, selbst zu einem Bauerngewinn, den er "leider" sehr schnell und stark verwertete. 1-1
Brett 5:
Eine spannende Variante packte Simon (ebenfalls mit Schwarz) aus. Früh spielte er a6 und h6, was scheinbar eine trickreiche Nebenvariante war in der er erstmal etwas passiver stand. Doch als sein Gegner mittels g4, Angriff auf den König, zuviel wollte, zeigte sich das Potenzial in der Stellung und er konterte klassisch seinen Gegner aus. Im Zeitnotduell hätte sein Gegenüber noch ein hübsches Dauerschach finden können, "zum Glück" wurde es nicht gesehen, so dass Simon uns erneut in Führung brachte.
Brett 6:
Endlich wurde mit Rob auch der erste Weißspieler fertig ;). Wie aus einem Guss spielte Rob, früh belagerte er den schwachen b7-Bauern und verhinderte damit eine ordentliche schwarze Entwicklung. Wie in der Schachschule gelernt holte er alle Figuren hinzu und schaffte es mit dem Abtausch aller Figuren tatsächlich endlich den Bauern zu holen. Die Verwertung gelang ihm dann ganz nett (auch wenn es viele leichte Wege gab, spielte er gefühlt den schweren). Aber egal, Punkt ist Punkt und wir führten mit 3-1 nach 4 Stunden!
Noch 3 Weißpartien bei Paul tV, Onno und Paul B, sowie meine Schwarzpartie liefen, gelingt die Überraschung ? Denn obwohl wir mit voller Kapelle gespielt haben, waren wir nominell dennoch Außenseiter!
Brett 2:
Lange Zeit spielte Paul tV eine ausgezeichnete Partie gegen den gegnerischen IM. Er tauschte früh einige Püppchen und landete schnell im ausgeglichenen TTSS-Endspiel. Später wurde es sogar ein Doppelturmendspiel in der sein Gegenüber die halboffene g-Linie nutzen wollte, um in Vorteil zu kommen. Tatsächlich konnte Paul sich schließlich nicht für seine gute Partie belohnen, verlor einen Bauern und dann auch die Partie zum 2-3.
Brett 7:
In meinem Wolga-Gambit hatte ich zu Beginn noch ordentliche Kompensation für den Bauern und drang mit meiner Dame auf b4 ein. Doch langes Nachdenken ist in dieser Saison noch nicht meins. Lange überlegte ich den "Ausgleichszug", machte doch dann den "sicheren" (schlechten) Zug und die Stellung wurde schwer und schwerer. Nächstes Mal bin ich mutiger ;). Immer weiter wurde ich dann in die Enge getrieben, und auch in großer beidseitiger Zeitnot zogen wir zwar nur hin und her, aber dreifache Stellungswiederholung war leider nicht dabei. Nach dem 40.Zug wartete mein Gegner dann mit einem starken Plan auf, und auch in der zweiten Zeitnotphase behielt er, bei vielleicht Dauerschachdrohungen. die Übersicht und holte den Ausgleich für die Gäste. 3-3
Brett 4:
Mit Ausgleich kam auch Onno aus der Eröffnung heraus. Bis sein Gegner ein mutiges "Figurenopfer" oder "Einsteller", die Experten streiten sich noch, spielte. Doch immerhin hatte er für den Springer 4 vs 2 Bauern am Damenflügel und schon eine gewisse Kompensation, wenngleich die Engine klarer Fan vom Mehrspringer ist. Onno versuchte auch geschickt die Bauernstruktur seines Gegner zu sprengen, doch irgendwie behielt sein Gegner doch gefährliche a- und b-Bauern übrig. Am Schluss waren die Bauern so weit vorne, dass er sogar noch die Qualität opfern konnte, da die 4 verbliebenen Bauern zum sicheren Punkt reichten. Nach knapp 6 Stunden also die erste Führung für den Favoriten. 3-4
Brett 8:
In der Eröffnung sah es bei Paul B lange Zeit sehr ordentlich aus. Doch ein spannender Zentrumsvorstoss ließ die Partie etwas kippen. Sein Gegenüber bekam einen gedeckten Freibauern, öffnete die Stellung weiter am Damenflügel und belagerte Pauls vereinzelten a-Bauern. Was in Zeitnot genau passiert ist wurde mir aufgrund der eigenen Zeitnot nicht ganz klar, aber es waren 2 Minusbauern. Zwar versuchte Paul noch mit TSL ein Mattnetz zu spinnen, doch es sollte nicht reichen und auch er musste sich geschlagen geben.
Endstand 3-5, schade! Aber die Türme ins Schwanken gebracht, immerhin ;)
Was geschah sonst so ?
Die SF Hannover schlugen überraschend Bremen 3 mit 5-3, Lehrte und Hameln trennten sich 4-4, Oldenburg schlug Hellern mit 5-3 und Delmenhorst ergatterte den dritten Sieg, diesmal mit 5-3 in Salzgitter und grüßt von der Tabellenspitze (Lister Turm hat noch ein Nachholspiel)
Fabian Stotyn