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Dritte siegt in Quakenbrück und ist Tabellenführer!
Wir reisten auch ohne unseren Spitzenspieler Andre (der kurzfristig krankheitsbedingt absagen musste) leicht favorisiert nach Quakenbrück und wurden dieser Rolle vollauf gerecht.
Nach knapp 5,5 Stunden gewann unsere Drittvertretung mit 5,5-2,5 Punkten:
Brett 8:
Hannes kam nicht richtig in die Partie und stand schnell etwas schlechter. Im 11. Zug unterlief ihm ein grober taktischer Fehler, und eine Figur war weg. Er kämpfte jedoch und versuchte noch so einiges, aber sein Gegner blockte alles ab und gewann souverän. Es sollte unsere einzige Niederlage bleiben!
Brett 7:
Hendrik (der dankenswerterweise kurzfristig für Andre einsprang) konnte eine frühe Ungenauigkeit nutzen und seine Dame tief in der Stellung des Gegners verankern. Die anderen Figuren rückten nach, und mit schönen Manövern verbesserte Hendrik seine Stellung immer weiter. Die schwarzen Figuren hatten bald kaum noch Raum, und das kostete eine Qualität. Hendriks Figuren dominierten weiterhin das Brett, und als er im 40. Zug einen ganzen Turm gewann, gab sein Gegner eine Partie auf, in der er nie eine Chance hatte. Sehr souveräne Leistung von Hendrik!
Brett 4:
Ingo kam mit Schwarz zu einer ausgeglichenen Stellung, konnte aber im 15. Zug mit einem Doppelangriff einen Bauern einsacken und gewann acht Züge später nach einer fehlerhaften Abwicklung seines Gegners den nächsten. Taktisch war Ingo seinem Gegner weit überlegen, und als dieser auch noch einen Läufer abgeben musste, sah er das auch ein und gab auf, was die 2-1 Führung in diesem Mannschaftskampf für uns bedeutete.
Brett 3:
Thorsten kam schlecht aus der Eröffnung, aber nachdem sein Gegner seinen guten Springer gegen Thorstens schlechten Läufer tauschte, entwickelte sich bald ein Spiel auf ein Tor – auf das des Quakenbrückers! Thorsten konnte die h-Linie öffnen und sie mit beiden Türmen besetzen und zusätzlich mit Dame, Läufer und Springer Druck auf die Königsstellung aufzubauen. Dies führte erst zum Gewinn des h7-Bauern, und kurz danach konnte Thorsten mit einer schönen Taktik eine Figur gewinnen. Da gleichzeitig alle anderen Figuren abgetauscht worden wären, gab sein Gegner auf, un wir bauten die Führung auf 3-1 aus.
Brett 6:
Jörg kam mit den schwarzen Steinen zu einer vollkommen ausgeglichenen Stellung, in der nichts los war, bis sein Gegner ohne Not seine Königsstellung und insbesondere die schwarzen Felder mit dem Zug g4 schwächte. Jörg setzte sofort nach und konnte die Stellung verkomplizieren, und er hatte nun stets leichten Vorteil, vor allem aber lies sich seine Stellung leichter spielen. Sein Gegner übersah dann in der Zeitnotphase, dass Jörg einen Bauerngewinn vorbereitete und verpasste rechtzeitige Gegenmaßnahmen. Damit wurde aus einer schwierigen eine fast schon verlorene Stellung, und als sein Gegner wenig später auf einen Trick hereinfiel (den Jörg allerdings mit einem positionellen Fehler einleitete), ging ein Springer verloren, was den Quakenbrücker Mannschaftsführer zur Aufgabe veranlasste – 4-1 für uns!
Brett 5:
Harald sackte dann den noch fehlenden halbe Punkt ein. Er ging mit den weißen Steinen die Eröffnung sehr ruhig an und konnte keinen Vorteil verbuchen, aber im frühen Mittelspiel fand er die richtigen Pläne und setzte seinen Gegner mehr und mehr unter Druck. Er konnte die a-Linie öffnen und mit seinen Schwerfiguren besetzen.
Sein Gegner schaltete auf reine Verteidigung, und Harald lehnte ein Remisangebot ab. Als er es aber bis zur Zeitkontrolle nicht schaffte, die Festung zu knacken, vereinbarte er die Punkteteilung, um den Mannschaftssieg zu sichern. Ein gedeckter Freibauer und der aktive Turm hätten durchaus noch ein Spiel auf Gewinn ermöglicht, aber Harald hatte eingeschätzt, dass die beiden letzten Partien noch nicht vollkommen klar sind (wobei sowohl Anna als auch Alwin Gewinnversuche unternahmen, aber man weiß ja nie, ob solche Schüsse nicht auch mal nach hinten losgehen) und entschied sich im Sinne der Mannschaft zur Punkteteilung, und damit stand es 4,5-1,5 für uns!
Brett 1:
Ich (Alwin) spielte den Übergang von Eröffnung ins Mittelspiel ungenau. Mein Gegner hätte in Vorteil kommen können, setzte aber nicht energisch genug fort. So war ich schließlich in einer recht bequemen Lage, konnte meine Stellung Stück für Stück verbessern, und er hatte kein Gegenspiel mehr. Um die Zeitkontrolle herum habe ich aber im Doppelturmendspiel den Weg zu klarem Endspielvorteil ausgelassen. Einen Bauerndurchbruch habe ich dann nicht mehr probiert, er schien mir etwas riskant, ihn bis zum Ende zu berechnen, war mir nicht möglich. So bot ich Remis an, was mein Gegner sofort akzeptierte. Ein gerechtes Ergebnis in einer Begegnung, in der es Aufs und Abs auf beiden Seiten gab.
Brett 2:
In einer spannenden Eröffnung, in der beide Könige in der Mitte verblieben, kam Anna zunächst etwas in die Defensive. Ihr Gegner verpasste es dann aber, seinem Springer einen starken Stützpunkt zu sichern, von dem er auch gleichzeitig Annas Läufer komplett dominiert hätte. Diese Möglichkeit lies er auch später im Endspiel noch einmal ungenutzt.
Im Endspiel mit Springer und Läufer gegen zwei gegnerische Springer gewann Anna dann einen Bauern, allerdings hatte ihr Gegner durch seine aktiven Figuren ausreichende Kompensation und bot Remis an. Anna lehnte ab, und tatsächlich verfolgte ihr Gegner plötzlich den falschen Plan. Anna verpasste jedoch den Gewinnweg, ihren entfernten Freibauern zu nutzen, und bald darauf verflachte die Stellung dann tatsächlich ins Remis. Eine spannende und bis zum Ende engagiert geführte Partie mit einer Punkteteilung gegen einen starken Gegner!
Kurios: die erste entschiedene Partie verloren wir, die nächsten vier gewannen wir, die letzten drei waren alle Remis, die Ergebnisse waren also fein säuberlich sortiert :). Mit 7-3 Mannschaftspunkten haben wir die Tabellenführung übernommen, aber zwei Verfolger haben einen Mannschaftskampf weniger ausgetragen und können noch an uns vorbeiziehen. Es ist alles sehr eng beisammen und unglaublich spannend in dieser Saison!
Die Quakenbrücker erwiesen sich als sehr nette und faire Gastgeber, wir kamen einige Minuten zu spät, aber die Uhren liefen noch nicht. Auch die Small Talks zwischen den Brettern waren angenehm – hoffentlich bleiben sie der Liga erhalten!
Nordhorn, 05.02.2023
Alwin Gebben