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Sieg der 3. Mannschaft in Emden!
Bei den abstiegsbedrohten Gastgebern fehlten wichtige Spieler, und so war es von den Wertungszahlen her fast ein „Spiel auf Augenhöhe“ (mit leichten Vorteilen für die Gastgeber). Und wie so oft in solchen Mannschaftskämpfen behielten wir auch diesmal das bessere Ende für uns!
Brett 5:
Harald stand sehr sicher, allerdings auch ohne große Perspektiven. Sein Gegner begann einen Königsangriff, merkte aber noch rechtzeitig, dass ein konsequentes Umsetzen seines Planes fatale Folgen gehabt hätte. Er provozierte eine Zugwiederholung und reklamierte Remis, was Harald akzeptierte.
Brett 1:
Nach der Eröffnung führte ein frühzeitiger Damenabtausch zu einer sehr ausgeglichenen Stellung, André konnte dann aber die richtigen Figuren abtauschen, und sein Gegner verblieb mit einem schlechten Läufer gegen ein starkes Springerpaar. Die Stellung dieser beiden Springer verbesserte André nach und nach, während sein Gegner auf beiden Flügeln mit den Bauern loslief, um seinen Läufer zu verbessern. Diese grundsätzlich richtige Strategie übertrieb er dann aber, ein Bauer preschte zu weit vor, die letzten Türme waren zwischenzeitlich abgetauscht, und André konnte mit präzisen Manövern den Bauern einsammeln.
Nun hätte sein Gegner sich auf ein Springerendspiel mit Minusbauern einlassen müssen, und eine lange, schwierige Verteidigung hätte vor ihm gestanden. Stattdessen opferte er seinen Springer, um einen weit vorgerückten Freibauern zu erhalten. André konnte den jedoch rechtzeitig stoppen und den vollen Punkt einsacken.
Brett 2:
Ich (Alwin) sah mich einer sehr kreativen Eröffnungsbehandlung meines Gegners gegenüber, so kam ich mit Schwarz mühelos zum Ausgleich und dann auch schnell in Vorteil, den ich immer behielt. Ich konnte dann im späten Mittelspiel einen Bauern gewinnen, übersah dabei aber, dass mein Gegner ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern forcieren konnte, in dem der Mehrbauer leider bedeutungslos blieb. So vereinbarten wir nach 48 Zügen Remis.
Brett 3:
Thorsten konnte mit den weißen Steinen aus der Eröffnung nicht viel herausholen. Nach heterogenen Rochaden verhielt sich sein Gegner jedoch komplett passiv, während Thorsten eine Bauernwalze Richtung feindlichem König in Gang setzte. Zwar waren die Dame früh abgetauscht worden, aber zwei Türme und zwei Springer rückten dem schwarzen König gefährlich nahe, während der weiße schlichtweg „seine Ruhe“ hatte.
Im richtigen Moment öffnete Thorsten Linien, und nun kam er zu einem Mattangriff, den sein Gegner auch nicht abwehren konnte. Einen Zug vor dem Matt gab er auf, und wir führten 3-1!
Brett 6:
Jörg kam mit Schwarz gut aus der Eröffnung und hatte im Prinzip eine traumhafte Stellung. Er geriet aber früh in horrende Zeitnot, ließ bereits im 24. Zug den Gewinn aus und nahm fünf Züge später in einer Gewinnstellung ein Remisangebot an. Nur noch wenige Sekunden auf der Uhr, aber die beruhigende Mannschaftsführung waren klare Argumente für diese Entscheidung – damit stand es 3,5-1,5 zu unseren Gunsten!
Brett 7:
Hendrik hatte am Samstag noch einen wichtigen Punkt zum Sieg der 4. Mannschaft beigetragen und erklärte sich sofort bereit, als Ersatz bei uns einzuspringen und die weite Fahrt nach Emden mitzumachen.
Er stand nach der Eröffnung fest, aber etwas passiv. Lange Zeit sah es nach einer erfolgreichen Verteidigung und einem halben Punkt aus, aber dann versuchte der Nachziehende einen Durchbruch, auf den Hendrik leider falsch reagierte. Eine Mattdrohung verhalf seinem Gegner zu einem weit vorgerückten Freibauern, der kurz darauf eine Figur kostete. Schade, aber Hendrik hat schon oft wichtige Punkte für uns geholt, und diese Niederlage – sie blieb unsere einzige! – gefährdete den Mannschaftssieg nicht.
Brett 8:
Hannes sah sich mit Schwarz zunächst einem Angriff seines Gegners ausgesetzt, aber Hannes verteidigte sich aktiv und suchte auch konsequent Gegenspiel. Mit dem 20. Zug kippte das Geschehen dann zu seinen Gunsten, fast alle seine Figuren zielten nun gegen den weißen König, der durch einen Bauernvormarsch etwas luftig stand.
Als seinem Gegner kurz darauf ein Fehler unterlief, nutzte Hannes das konsequent aus und knüpfte ein Mattnetz, aus dem es kein Entkommen mehr gab. Nach Hannes 32. Zug gab der Anziehende auf, zwei Züge später wäre er mattgesetzt worden. Ein schöner, zwingender Angriff und die endgültige Entscheidung zu unseren Gunsten!
Brett 4:
Ingo kam mit Schwarz zu einer festen Stellung, schloss seine Entwicklung ab und entwickelte dann langsam eine Initiative. Im 18. Zug bekam er eine Majorität von drei gegen einen Bauern am Damenflügel, sein Gegner hatte dafür zwei Zentrumsbauern ohne Gegenspieler.
Während Ingo seine Bauern konsequent vorschob, agierte der Weißspieler zu ziellos und wurde nun nach allen Regeln der Kunst zusammengeschoben. Nach Ingos 32. Zug waren alle weißen Figuren so stark eingeschränkt, dass sie sich kaum noch bewegen konnten. Ingos gedeckter Freibauer auf c3 und seine aktiven Figuren würden die Partie nun irgendwie entscheiden – dachten alle.
Und tatsächlich, zunächst gewann Ingo zwei Leichtfiguren für einen Turm, und als die Zeitnot geschafft war, hatte sein Gegner nur noch zwei Racheschachs, und dann sollte der Vorhang eigentlich fallen. Der weiße König stand auf Matt, der schwarze Freibauer inzwischen auf c2. Es war wie bei einem Elfmeter ohne Torwart – in welche Ecke schieße ich den Ball? Aber Ingo machte den Sack nicht zu, übersah eine Taktik.
Noch war nichts passiert, es würde nun nur etwas länger dauern bis zum Gewinn. Aber der nächste Fehler folgte, und nun wurde s auf einmal wieder eng. Ingo hätte immer noch gewinnen können, aber da die Mannschaft bereits durch war und bei ihm der Frust tief saß, gab er die Partie Remis. Schade, bis zum 44. Zug war es ein Lehrbeispiel, wie man eine Majorität einsetzt und mit den Figuren den sich dadurch ergebenden Raum optimal nutzt.
Am Ende stand also ein verdientes 5-3 für uns, es hätte sogar noch deutlicher werden können.
Jörg, Ingo Henrik und ich hätten jeweils einen halben Punkt mehr holen können / müssen.
Trotzdem sind wir mit diesem Sieg hochzufrieden, sind Tabellenvierter und empfangen am letzten Spieltag den Tabellenzweiten Ammerland 2, die wir aus eigener Kraft sogar noch überholen können.
Wie Thorsten berichtete, haben sich unsere Aufstiegschancen laut Ligaorakel verdoppelt – von 0,1 auf 0,2%! (Lach)
Nordhorn, 24.04.2023
Alwin Gebben