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Landesliga Nord spannend wie nie
Die ersten fünf Mannschaften trennen nur zwei Punkte und 1,5 Brettpunkte. An eine so spannende Konstellation an der Spitze kann ich mich persönlich nicht erinnern. Jeden Spieltag gibt es Überraschungen und mal abgesehen von den Lingenern die punktlos am Tabellenende verweilen, scheint wirklich jeder jeden schlagen zu können. So war an diesem Sonntag wieder Hochspannung angesagt als wir uns mit der zweiten Mannschaft auf den Weg nach Lilienthal machten.
Im Vorfeld war es nicht ganz einfach acht Spieler ans Brett zu bekommen, aber dank Hartmut und Niklas, hatten wir doch eine schlagkräftige Truppe zusammen. Die Anfahrt hielt ein paar Hindernisse parat, so stellten wir nach einem Tankstopp in Rheine Nord fest, dass die Autobahnauffahrt dort gesperrt ist und mussten einen Schlenker über Spelle machen. Zurück auf der Autobahn lasen wir die ersten Schilder "Vollsperrung A1". Okay, es ist so wie es ist. Ludger in Osnabrück eingesammelt und dann über Vörden und einigen anderen Dörfern die Vollsperrung umfahren. Nichtsdestotrotz waren wir pünktlich in Lilienthal, wo der Rest des Teams bereits Draußen wartete, da noch nicht aufgeschlossen war.
Lilienthal ist an den vorderen Brettern mit einigen Titelträgern besetzt, dafür meistens ab Brett 5 etwas schwächer. So war der Plan, vorne möglichst gut dagegen zu halten und hinten zu versuchen ein halbes Pünktchen mehr zu holen als die Gastgeber. Tatsächlich waren wir von der Papierform her vorne Außenseiter und hinten auf Augenhöhe. Aber lest selbst, wie das so lief:
Brett 8 Niklas:
Sein Gegner brachte ein interessantes Figurenopfer, was ihm zwei Bauern und einen Königsangriff brachte. Mein Gefühl war, dass dies noch zu parieren wäre. Aber Menschen sind keine Engines und Niklas Verteidigungsidee funktionierte nicht, was uns den ersten Minuspunkt bescherte.
Brett 6 Anna:
Eine etwas schlechtere Bauernstruktur und ein frühes Remisangebot des Gegners führten zu einer Kurzpartie in der nicht wirklich viel los war. Rückstand: 0,5:1,5
Brett 7 Hartmut:
In einer schönen Angriffspartie stellte Hartmut seinen Gegner vor Probleme. Bei bester Verteidigung wäre das wohl zu halten gewesen, aber niemand ist perfekt und so drang Hartmut mit seinem Angriff zum Ausgleich durch.
Brett 2 Jürgen:
Mangelnde Vorbereitung und ein schlechtes Gedächtnis sind eine schlechte Kombination. Bereits in der Eröffnung verwechselte ich (Jürgen) Züge und stand früh unter Druck. Gegen einen schwächeren Gegner hätte ich mich vielleicht noch herausmogeln können, aber gegen den starken FM war es dann eher ein Trauerspiel. Zwischenstand: 1,5:2,5
Brett 1 Ludger:
Unser Stärkster bekam es mit IM Hoeksema zu tun, der ihm in der Eröffnung eine Nebenvariante servierte. Hier und da gab es ein paar Ungenauigkeiten, die aber von keiner Seite zu klarem Vorteil umgemünzt werden konnten. So endete diese Partie in einem Friedensschluß zum 2:3.
Brett 4 Mart:
Von Anfang an stand unser Recke unter Druck und es ging darum zu überleben. Seine Figuren fanden nur schwer den Weg ins Spiel. Mit fortschreitender Spieldauer konnte Mart jedoch ein Problem nach dem anderen lösen ohne Material einzubüßen. Schlußendlich fand er dann ein Dauerschach und sein Gegner musste das Remis akzeptieren. Zwischenstand: 2,5:3,5
Brett 5 Lars:
Wurde er nach dem letzten Spiel zu viel gelobt oder war die Nacht zu kurz? Man weiß nicht genau woran es lag, aber Lars fand nicht so richtig in das Spiel. Die Stellung war kompliziert und sein Gegner schien den etwas besseren Durchblick zu haben. Die Niederlage war besiegelt 2,5:4,5.
Brett 3 Jarno:
Oft schaue ich auf sein Brett und verstehe nur die Hälfte. Immer hat er kreative Ideen, die meistens Hand und Fuß haben. So schien auch dieses Mal sein zwischenzeitliches Figurenopfer sehr gut begründet zu sein und er zwang seinen starken Gegner in ein Endspiel mit einem Bauern weniger. Zitat Jochen: "Kein Mensch kann Turmendspiele!". Na, es gibt da jemanden, dem das sehr gut gelang und dieses in einen vollen Punkt verwandelte. Endstand: 3,5:4,5
Mit einem Brettpunkt mehr hätten wir die Tabellenführung übernommen, nun sind wir Fünfter! Aber es gibt immer noch zwei Spiele gegen Mitkonkurrenten und laut Liga-Orakel ist von Platz 1-6 noch alles möglich.
Nordhorn, 12.03.24
Jürgen Meijerink