N a c h r u f
Am 17. März verstarb im Alter von 72 Jahren unser ehemaliger Vorstandsvorsitzender
Jürgen Henny
In seiner langjährigen Mitgliedschaft hat sich der Verstorbene große Verdienste um unseren Verein erworben.
Wir werden ihn in guter Erinnerung behalten
Schachklub Nordhorn-Blanke von 1955 e.V. |
Viele jüngere Mitglieder werden sich nicht mehr an Jürgen Henny erinnern. Er war Mitte der 80er bis in die 90er Jahre der 1. Vorsitzender des SK Nordhorn-Blanke von 1955 e. V. An den genauen Zeitraum seiner Präsidentschaft kann ich mich nicht mehr erinnern, jedoch schon daran, dass er sehr viel bewegt hat. Er hat nach dem Rücktritt von Herbert Aubreville den Vorsitz übernommen und war ein „Macher“. Durch seine vielfältigen Ideen, sein Engagement und seine wie man auf Neudeutsch sagt „Connections“ hat er den Verein auf einen guten Weg gebracht und mit dazu beigetragen, dass unser Verein inzwischen zu den erfolgreichsten und größten Vereinen in Niedersachsen gehört.
Jürgen war nicht so der Papiertiger, war aber ein außergewöhnliches Organisationstalent. So kamen wir im Verein in den 80er Jahren auf die Idee, doch einmal ein Schnellschachturnier zu veranstalten. Und da meldete sich doch eine gewisse Zsuzsa Polgar aus Ungarn, die mitmachen wollte. So nahm das Turnier seinen Lauf. In den Räumlichkeiten der Kreissparkasse fing es mit etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an. Von Jahr zu Jahr wurde das Turnier u. a. dank Jürgen größer und größer und erlangte bundesweite Aufmerksamkeit. Wir waren im Fernsehen, beim WDR in Köln wo bis in die 2000er Jahre hinein der Fernsehschachpreis veranstaltet wurde und Jürgen brachte dann den Moderator Dr. Helmut Pfleger sowie die „kleine Schwester“ von Zsuzsa, Judit Polger direkt aus Köln mit, um am anderen Tag in Nordhorn, zwischenzeitlich in der Gerhart-Hauptmann-Realschule, zu spielen. Im Laufe der Jahre besorgte Jürgen Sponsoren und brachte viele Weltklassespieler nach Nordhorn. Sie aufzuzählen würde den Rahmen hier sprengen. Natürlich haben auch wir im Vorstand viel dazu beigetragen, dass das Turnier so erfolgreich wurde. So etwas ging dann doch nur in unserem damals gut funktionierenden Team, doch Jürgen war oft die treibende Person, hat aber auch unsere schachfachlichen Kenntnisse und Tipps gerne angenommen und war immer kompromissbereit. Das sprach für ihn.
Aber auch im „Tagesgeschäft“ war Jürgen aktiv und spielte selbst auch am Brett mit großem Engagement und Ehrgeiz im Mannschaftsspielbetrieb. Er war auch oft, wie ich mich erinnere, beim Vereinsspielabend präsent. Auch bei Feierlichkeiten war er stets an vorderster Front dabei und ein gutgelauntes normales Vereinsmitglied ohne Allüren. Nach seinem Rücktritt als 1. Vorsitzender zog er sich auch vom aktiven Spielen zurück.
Leider ist im Laufe der Jahre der Kontakt verloren gegangen, da Jürgen andere Prioritäten in seinem Leben gesetzt hat. Dennoch waren wir „erfahrenen“ Vereinsmitglieder, die ihn noch gut kannten, sicherlich doch von seinem Tod überrascht. Wir werden ihn immer in guter Erinnerung behalten.
Michael Rosin, 6. April 2023