SKNB 1 schlägt Hameln deutlich mit 6,5 Punkten
In der letzten Oberligarunde ging es realistisch sowohl für uns, als auch für die Hamelner um Nichts bedeutendes mehr. Sicherlich Hameln hätte uns im Siegfall noch überholen können und auf Rang 5 stürzen können und wir hätten mit einem 8-0 Sieg bei gleichzeitigen 4-4`s von Werder 3 (gg Ricklingen) und im Topspiel zwischen Uelzen und Lister Turm 2 noch Meister werden können ...
Natürlich war uns bewusst wie unrealistisch das ist, dennoch wollten wir uns natürlich positiv aus der Saison verabschieden!
Hameln berichtet hier ebenfalls: https://www.hamelnerschachverein.de/die-rattenfaenger-verschlugen-sich-in-nordhorn-am-hollaendischen-kaese/
So gingen wir die Aufgabe auch an, theoretisch hätten wir zu 12 spielen können, ohne Ansatzweise andere Mannschaften von uns zu schwächen. Somit fiel die Aufstellung wie am ersten Spieltag gegen Hellern aus und Ludger und ich supporteten unsere (fast) Top 8! Also war auch Jens erstmals seit ca 7 Jahren mal wieder bei einem Heimspiel dabei.
Bevor ich auf die einzelnen Bretter eingehe träumten ich (wir) tatsächlich kurzzeitig von 6,5 Punkten (+Partie von Frank die keiner (zumindest ich nicht) verstanden hatte), also soweit war unser notwendiger Sieg mit voller Punktzahl nicht weg ... Allerdings dämmten Werder 3 (schnelle 2-0 Führung + große nominelle Vorteile) und Lister Turm (ebenfalls schnell 2-0 vorne und das an Brettern die recht ausgeglichen waren) unsere Hoffnungen.
Brett 1:
Das es dann gerade Frank war, der als erstes seine Partie beendete kam für viele überraschend. Doch sein Gegenüber wagte ein mutigen (spielbaren) Springerausfall nach c7 mit Figurenscheinopfer, hatte dafür aktives Spiel am Damenflügel. Er gewann auch die Figur zurück und hatte kurze Zeit auch Kompensation für den entstandenen Minusbauern. Doch wenige Züge später opferte er dann inkorrekt eine Qualle und musste kurze Zeit später einsehen, das es keine Kompensation gibt und Frank holte die überraschend frühe Führung!
Brett 4:
Eigentlich dachten wir, das die Partie von Simon als erstes beendet werden würde. Denn Simon kannte sich ein wenig länger aus als sein Gegenüber und hatte schnell einen Angriff gestartet, der sehr gefährlich aussah. Zwar nahm er etwas Tempo raus, konnte aber im Generalabtausch einen Bauern gewinnen und dann sicher das entstandene Doppel-Turmendspiel für sich entscheiden. 2-0!
Brett 3:
Unser Knockout :) ... Denn im Skandinavier von Frits schaffte es weder Frits noch sein Hamelner Konkurrent irgendetwas an Vorteil für sich zu beanspruchen. Im DTS (Frits) vs DTL Endspiel probierte Frits noch kurzzeitig mit dem Vorlaufen des H-Bauern für Unruhe zu sorgen. Doch ne, es war Nichts zu machen und die Partie endete folgerichtig mit einer Zugwiederholung. 2,5-0,5
Brett 4:
Die womöglich beste (zumindest ansehnlichste) Partie spielte wohl Koen, der ein schachliches Feuerwerk abbrannte. Frühes g4! Wenig später mit b4 am Damenflügel aktiv geworden. Dann den starken Durchbruch c5 gefunden. Mit kompletter Aktivität inkl. Läuferpaar wieder zum Königsflügel geswitcht und ausreichend Material gewonnen. Ein wenig entschädigt die Partie für seine ansonsten doch durchwachsene Saison. 3,5-0,5
Brett 6:
Im Duell der beiden Topscorer Timo (4,5/7) und sein Hamelner Kontrahent (6/7) kam Timo mit weiß ganz ordentlich in die Partie. Sein Gegner stürmte optimistisch am K-Flügel los und zog eventuell einen Bauern zu früh vor (bzw. schätze die mögliche Abwicklung falsch ein) Denn Timo weiß ja noch von seiner letzten Runde wie gefährlich Freibauern sein können und opferte LS vs T2B wovon es direkt quasi 2 Freibauern wurden. Es war womöglich noch zu halten für schwarz, aber sehr sehr schwer. So wuchs der Vorteil für Timo an und er gewann eine Figur und musste dann "nur" noch das Endspiel mit Mehrqualle verwerten, was ihm problemlos gelang. 4,5-0,5
Brett 8:
Paul eröffnete "spannend" mit 1.a3 die Partie gegen seinen "Angstgegner", denn in den letzten 3 Saisons musste er ebenso immer gegen diesen Gegner antreten und verlor 3x. Diesmal war Paul aber gewillt es besser zu machen und nach schnellem Damentausch sammelte Paul Raumvorteil, vor allem am K-Flügel ein und dominierte mit seinem Läuferpaar das gegnerische Springerpaar. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit bis die schwarze Stellung zusammenbricht. Im 41.Zug dann endlich der Bauerndurchbruch, der einen Bauern und kurz danach die Partie gewann! 5,5-0,5
Brett 7:
Endlich lief Jens nach der Eröffnung mal keinen 45-minütigen Zeitnachteil hinterher :). Sondern bewegte sich voll auf Augenhöhe. Hatte sogar eine Bauernschwäche ausgemacht die er belagern wollte und hatte daher auch das Remisgesuch abgelehnt. Er stand auch deutlich besser, verpasste es aber seinen König aus der Fesselung zu bewegen und verlor dadurch taktisch einen Bauern (Anstatt einen zu gewinnen). Vermutlich hätte er probieren sollen das S vs L Endspiel (ohne Damen) zu spielen mit eventuellen Remischancen. Doch auch im Damenendspiel hatte er vermeintlich nochmal die Chance es seinem Gegner sehr schwer zu machen. Doch Jens Freibauer wurde dann durch nette Fesselungen gestoppt, während der gegnerische Bauer angfing zu laufen ... Schade, aber es sollte die einzige Einzelniederlage bleiben. 5,5-1,5
Brett 5:
Rob schaffte es im Franzosen seinem jungen Gegner früh einen Doppelbauer zu schaffen. Das fehlende Läuferpaar kompensierte Rob mit starken Springermanöver, die zunächst das L-Paar zurückholten. Beim Übergang ins TS-Endspiel gewann er dann nach und nach einige Bauern. Sein Gegner kämpfte noch lange (vermutlich wusste er das wir zum Griechen wollten, der erst ab 17 Uhr offen hat :)). Doch am Ende war es eben nur eine Frage der Zeit und Rob holte auch noch seinen Einzelsieg zum 6,5-1,5 Endstand!
Nach 3 "Klatschen" gegen Hameln, konnten wir endlich mal wieder einen MK gewinnen und das auch in der Höhe verdient!
Deutlich erstaunlicher war das Uelzen beim Topspiel komplett unter die Räder kam und gegen Lister Turm 2 mit 0,5-7,5 baden ging. Auch ansonsten gab es Kantersiege, wenn auch weniger überraschend: Werder 3 schlug Ricklingen mit 6,5-1,5 und Oldenburg schickte mit demselben Ergebnis Delmenhorst nach Hause.
Meister wurde somit Lister Turm 2 aufgrund der besseren Brettpunkte gegenüber Werder 3. Einen MP dahinter rangieren wir und müssen sagen, dass uns vor allem die unnötige Niederlage gegen Oldenburg am vierten Spieltag um den möglichen Aufstieg gebracht hat.
Zwar sieht das Liga-Orakel uns als offiziellen Aufsteiger. Aber da Lister Turm 1 in die Bundesliga nachrücken konnte, wird der Zweitligaplatz für die zweite Mannschaft aus Hannover frei.
Somit werden wir im kommenden Jahr einen neuen Anlauf in der Oberliga nehmen.
Zum Saisonabschluss ging es dann noch schön gemütlich beim Griechen essen :)+
Fabian Stotyn