Dritte unterliegt Hagener SV
In einem Auswärtsspiel musste die Dritte Mannschaft gegen den Hagener SV die dritte Niederlage in Folge einstecken. Dabei war das so unnötig wie ein Kropf, denn ein 4-4 wäre mindestens und allemal drin gewesen.
Da ich (=H.-J. Schrader) selbst lange spielte, habe ich die zeitliche Reihenfolge der Entscheidungen nur sehr rudimentär wahrgenommen, weswegen ich die einzelnen Bretter in aufsteigender Folge abhandele.
Brett 1:
Wow, 3,5 Punkte aus 4 Runden – Andre (fast) „Invincible“! Gegen sein um 150 Punkte höher gewerteten Gegner hatte er sich früh einen klaren Vorteil herausgespielt, der sich so um Zug 20 herum in eine Gewinnstellung wandelte. Sein Gegner brach alle Brücken hinter sich ab und startete einen „Mattangriff“, den Andre jedoch erfolgreich verteidigen konnte. Am Ende hatte Andre drei Bauern mehr, wobei einer davon schon sehr verliebt auf sein Promotionsfeld schielte. Ein klarer Start-Ziel-Sieg in 46 Zügen.
0-1
Brett 2:
Ein fast identisches Bild ergab sich bei Thorsten gegen seinen sage und schreibe 300 Punkte höher gewerteten Gegner. Thorsten war von Anbeginn an besser, dann hatte er Gewinnstellung, dann Mega-Super-Trouper-Gewinnstellung mit maximaler Computerbewertung bis zum Anschlag zu seinen Gunsten. Doch die Stellung war hochtaktisch und Thorsten, vermutlich in Zeitnot, verlor in den letzten 5 Zügen bis zur Zeitkontrolle komplett den Faden, stellte die Partie ein und am Ende im Zug 47 hatte sein Gegner einen Springer mehr.
1-1
Brett 3:
Auch Michael hatte es mit einem über 100 Punkte höher bewerteten Gegner zu tun, doch er wich früh von der Hauptvariante ab, womit sein Gegner irgendwie gar nicht klar kam und Michael kam in Vorteil. Bekanntlich ist ein mobiles Zentrum hochgefährlich, was Michael mittels eines thematischen Durchbruchs unter Beweis stellte, was ihm eine Mehrqualität plus Mehrbauer einbrachte. In einem vollkommen aussichtslosen Endspiel gab sein Gegner im Zug 35 auf. Sehr sauber gespielt.
1-2
Brett 4:
Wenn Jan in der Eröffnung mit a6 das Feld b5 geschützt hätte, so wäre er wohl sogar eine Spur besser gewesen, doch so konnte sein Gegner die Stellung mittels Sb5 urplötzlich verschärfen, es wurde hochtaktisch, wobei man es als Verteidiger immer schwerer hat. Es kam, wie es kommen musste, und Jans Zentrumskönig ging im taktischen Wirbel der weißen Figuren im Zug 26 unter.
2-2
Brett 5:
Alwin unterschätzte wohl das Angriffspotential der auf der f-Linie verdoppelten gegnerischen Türme, kombiniert mit öffnenden Bauernhebel gegen seine Kurzrochade-Stellung. Seine Gegner brachte dann ein hübsches und sofort entscheidendes Qualitätsopfer, was ihm bis zum Ende eine hyperklare Gewinnstellung bescherte.
3-2
Brett 6:
Jörg produzierte einen typischen Königsinder, mit weißem Spiel am Damenflügel, gekontert durch Jörgs schwarzen Angriff am Königsflügel. Sein Gegner kam zu dem klassischen Durchbruch c5, dem „Königsindischen Tod“, und danach war er am D-Flügel einfach schneller. Als Jörg am K-Flügel wenigstens so halbwegs in die Gänge kam, war es zu spät, denn der c-Bauer (wer sonst?) drohte mit der Promo‘, was entscheidendes Material gekostet hätte.
4-2
Brett 7:
Der Gegner von Niklas behandelte die Eröffnung ungenau, und so kam Niklas in Vorteil. Dann kam auch noch Angriff hinzu, der Niklas durch ein Läufer-Scheinopfer einen Mehrbauern einbrachte. Nach dem durch den Mehrbauern unterstützen Durchbruch am Königsflügel wurde die gegnerische Stellung dann unhaltbar und einen Zug vor einem jetzt möglichen Figurengewinn gab sein Gegner auf.
4-3
Brett 8:
Kommen wir zu meiner Partie, obwohl man da lieber das Mäntelchen des Schweigens darüber ausbreiten sollte… Ähnlich wie bei Jan kam es zu einer scharfen Eröffnung via Feld b5, die mir jedoch letztlich S+L gegen T, ohne irgendwelche Schwächen, einbrachte. Diese Gewinnstellung entwickelte sich, ähnlich wie bei Thorsten oben, zu einer Mega-Gewinnstellung. Doch, was soll ich sagen, wenn man die simpelsten Taktiken nicht findet, Springergabeln übersieht, „stundenlang“ über Zentrumsdurchbrüche grübelt, die man dann aber nicht spielt, und stattdessen dem gegnerischen Turm Aktivität erlaubt, dann ist man halt selbst schuld und muss irgendwann vollkommen entnervt aufgeben. Eine schreckliche Partie.
5-3
Pappnase links
Trotz dieser Niederlagenserie befinden wir uns noch, dank besserer Brettpunkte, auf Tabellenplatz sieben. Dennoch muss jetzt dringend mal am 04.02. gegen Emden ein Sieg her!
Rachsüchtige Grüße
Jochen, 15.01.2024