SKNB im deutschen Pokal!
An diesem Wochenende fand die Vorrunde im deutschen Pokal statt. Wir wurden zum SK Marmstorf gelost und waren zusammen mit der SG Bünde und dem Lübecker SV zu Gast in Hamburg.
Mit Frank, Rob, Paul tV und mir (Fabian). Hatte wir recht schnell ein gutes Team zusammen und hatten zumindest Außenseiterchancen für den Coup.
Nachdem alle Teams pünktlich angekommen waren ging es mit der Auslosung los. Nach Ligenzugehörigkeit war der Lübecker SV (2.BuLi) der härteste Brocken, rein nominell aber der dankbarste Gegner, den wir von 3 starken Teams bekommen konnten.
Alle Ergebnisse: https://ergebnisdienst.schachbund.de/bede.php?liga=dpmm&runde=10
So gingen wir favorisiert ins Spiel und einigten uns auf die Aufstellung Rob (w), Frank (s), Paul (s) und ich (w). Vorne waren wir recht klar favorisiert, hinten jeweils ungefähr auf Augenhöhe.
Brett 2:
Es ist schon ungewohnt Frank an Brett 2 zu sehen :). Aber das störte ihn gar nicht und Frank spielte eine tolle Schwarzpartie gegen seinen Jugendlichen Gegner. Früh riss er die Initiative an sich und hatte schönes Figurenspiel mit Angriffschancen am Königsflügel. Die weiße Stellung war sehr schwer zu behandeln und so war es bei 100%iger Aktivität für Frank nur eine Frage der Zeit bis der entscheidende Fehler kam. Die verdiente 1-0 Führung für uns!
Brett 3:
Paul musste sich über Zugumstellung gegen den Marocy-Aufbau beweisen und stand zunächst naturgemäß etwas unter Druck. Doch er lavierte seine Figuren sinnvoll um und setzte selber Nadelstiche. Aufgrund der guten Stellung von Rob und meiner unklaren, bot Paul schließlich in 0.0-Stellung remis an, welches sein Gegner nach kurzem Überlegen annahm. 1,5-0,5.
Brett 1:
Drama! 300 Pkt mehr, im Mittelspiel sich eine tolle Druckstellung erarbeitet und darüber hinaus noch eine knappe Stunde mehr Bedenkzeit. Rob hatte seine Partie mehr als im Griff. Doch in Zeitnot werden viele Spieler erst richtig gefährlich. So verlor Rob taktisch einen wichtigen Bauern und stand urplötzlich mit dem Rücken zur Wand. Doch er sammelte sich wieder, setzte seinen Zeitvorsprung ein und schaffte es zumindest wieder aktive Ideen zu kreieren. Immernoch in Zeitnot wiederholte sich im 40.!! Zug zum dritten Mal die Stellung und wir konnten uns über den vorzeitigen Teamerfolg (wg Berliner Wertung) freuen.
Brett 4:
Ich selber legte meine Partie womöglich etwas zu ruhig an. Aber die Idee war ja, vorne gewinnen, hinten nicht verlieren :). So tauschten sich hier und da Figuren bis ich in einem Doppelturmendspiel landete. Eigentlich wollte ich Remis bieten, aber das ging zunächst nicht als Rob plötzlich schlechter stand. Also musste ich wohl oder Übel spielen ... Mein Gegner verschaffte sich leichte Vorteile am Damenflügel, während ich zumindest einen gedeckten Freibauern auf g6 installieren konnte. Nunja: Nachdem Rob doch das Remis schaffte, wollte ich auch nicht mehr spielen und bot ebenso in 0.0-Stellung Remis an, welches zum 2,5-1,5 Sieg angenommen wurde.
Spannenderweise dachten sowohl mein Gegner, als auch ich, dass die Stellung jeweils für uns selber leicht besser wäre :). Aber 0.0 war ein fairer Deal!
Im anderen Spiel musste Marmstorf gefühlt zwar einige kritische Momente überstehen, gewann aber am Ende deutlich mit 3-1 gegen Bünde und war somit unser Gegner am Sonntag.
Nachdem wir in Hamburg lecker gespeist hatte, legten wir bereits am Abend die Aufstellung (bzw. Farbverteilung) fest. Rob sollte "vorne" erneut weiß bekommen und Paul wünschte sich "hinten" auch die weißen Klötze!
Nach dem leckeren Frühstück im Hotel ging es wieder pünktlich zum schönen Spiellokal der Marmsdorfer. Wir wurden erneut als "Gastteam" gelost und hatten somit erneut an 1 und 4 weiß! Nominell sollten wir Außenseiter sein. Dennoch klappte zumindest ein "Teilplan" ...
Brett 1:
Rob musste gegen IM Jonathan Carlstedt antreten und sollte den Marmstorfer Spitzenspieler neutralisieren. Das gelang auch! Es "kostete" zwar ein "Weißbrett", aber Rob baute sich sicher auf, tauschte viele Figuren und es blieb schließlich nach einer Stunde Spielzeit nur noch ungleichfarbene Läufer und einige Bauern über. Warum weiß ich nicht :), aber beide taten sich das Endspiel noch knapp 2 weitere Stunden an, ehe es doch zum Remis kam! 0,5-0,5.
Brett 3:
Ebenso wie Rob hatte ich auch ca 150 Pkt weniger auf der ELO-Waage. Die Eröffnung behandelte ich schon "kreativ" bis ich links von mir bei Frank eine schlechte Stellung sehe. Wodurch innerlich feststand, das es dann nur über 2,5 Pkt zum Weiterkommen kommen könnte. Also probierte ich im Königsangriff mein Glück und schon mit dem Monarchen in der Mitte meine Bauern am K-Flügel vor. Doch mein Gegner blieb "cool" und wehrte meine Ideen gandenlos ab. Nach ein paar Figurentäuschen musste ich erkennen, das mein Damenflügel unterentwickelt ist. Ein Bauernscheinopfer sorgte das für die taktische Entscheidung gegen mich. 0,5-1,5.
FunFact: Ich fühlte mich lange Zeit superwohl in der Stellung und dachte ich habe wirklich viele Ideen und Ressourcen, die Engine haut mir die Partie aber um die Ohren und meint das Alles Quatsch war :) ... Naja immerhin fand mein symphatischer Gegner auch, das es nicht so leicht war ...
Brett 4:
Wir sind Favorit! Zwar nur knapper, aber Paul wies die etwas höhere Zahl auf und hatte Weiß! So legte er die Partie auch an! Heterogene Rochaden und Paul wollte Boom Boom Kaputt machen :) ... Boom Boom hats gemacht und Paul stand wirklich richtig gut und war nah dran am Sieg! Aber "Kaputt" übersah er. Dabei hätte er "nur" einen Bauern für offene Linie opfern müssen (Nein zugegeben so leicht war es nicht zu sehen). Stattdessen verlor er seinen Zentrumsbauern und hatte Koordinationsprobleme mit seinen Figuren. Nach meiner Niederlage bot er dann Remis an, welches aufgrund der Stellung an Brett 2 angenommen wurde. 1-2.
Brett 2:
Wir sind Favorit! Aber erneut nicht so deutlich wie es die Marmstorfer waren und zudem hatte Frank Schwarz. Diesmal zudem das genaue Gegenteil zur gestrigen Partie. Frank kam gar nicht rein in die Partie und stand sehr früh, sehr schwierig. Er holte sich eine Bauernschwäche ab und leider machte es sein Gegner auch einfach stark und öffnete die Stellung. Gefühlt schnupperte Frank nochmal ans Remis ehe er die Stellung mit voller Wucht selbst öffnete (Vermutlich hatte er meine Stellung richtig eingeschäztzt und dachte er muss gewinnen :) ). Doch sehr konkret wurde sein f5-Hebel widerlegt und Frank hatte ein schlechtes Doppel-Turm Endspiel mit Minusbauer. Bis zuletzt zeigte sein Gegenüber tolle Technik und Frank verlor schließlich zum 1-3 Endstand.
Schade! Allein weil im Falle des Überraschungscoup der BuLi-Tabellenführer aus Viernheim in unserer Gruppe gewesen wäre ... Das Duell bekommen nun eventuell die Marmstorfer.
Positiv erwähnendswert ist auch noch die kostenlose Verpflegung mit Getränken und Kuchen vom Gastgeber! Wir kommen gerne nochmal zu euch :)!
Fabian Stotyn