Zweite mit kleinem Dämpfer gegen starke Werderaner
Am vergangenen Wochenende fand ein packendes Schachduell zwischen dem SK Nordhorn-Blanke 2 in ihren markanten blau-weißen Shirts und den lebenslang grün-weiß tragenden von Werder Bremen IV statt. Die Ausgangslage war klar, mit einem Sieg spielen wir weiter mit um die Meisterschaft.
Bei nur einem Punkt Rückstand auf den Tabellenführer, die SG Osnabrück, war noch alles möglich. Die Hansestädter reisten mit einem starken Team an (DWZ-Durchschnitt: 2035). Ein erster Blick nach der Eröffnungsphase ließ Gutes hoffen, sah es doch an fast allen Brettern gut bis sehr gut aus. Lediglich Jarno's Stellung machte ein paar Sorgen, da sein Gegner einen lästigen Läufer auf c3 einnisten konnte. Vor allem die Schwarzpartien ließen hoffen.
Brett 1:
Henk-Jan Paalman spielte gewohnt solide und sicher gegen Timur Elmali, der mit den weißen Steinen keinen Vorteil aus der Eröffnung holen konnte. So einigte man sich im frühen Mittelspiel auf ein Remis.
Brett 5:
Mister 100 % Alexander Cupido zeigte erneut, dass man auch mit Schwarz sehr erfolgreich sein kann. In seiner vierten Schwarzpartie im vierten Spiel brachte ihm eine schöne Schlusskombination den vollen Punkt.
Brett 6:
Mit den weißen Steinen versuchte Jan van der Veen Druck zu machen und sich einen Vorteil zu erspielen. Doch sein Gegner war auf der Hut und parierte seine Versuche geschickt. So verwunderte es nicht, dass die Partie letztlich mit einem gerechten Remis endete.
Brett 7:
Eine bärenstarke Saison spielte Lars ter Stal bisher. Vor dem Spiel mit 3,5 Punkten aus 4 Spielen war er einer der Topscorer des Teams. Nun bekam er es mit Max Weidenhöfer zu tun, der glatte 230 DWZ-Punkte mehr auf dem Konto vorzuweisen hat. Dies hielt ihn jedoch nicht davon ab eine attraktive, angstfreie und offene Partie gegen den Favoriten zu spielen. Das führte zu einem weiteren sehr starken und verdienten halben Punkt!
Brett 4:
Jarno zeigte, dass er nicht nur angreifen kann sondern auch die Kunst des Nichtstuns und Abwartens beherrscht. Es war nicht alles glatt gelaufen in der Eröffnung und im frühen Mittelspiel. Sein Gegner konnte einen Läufer unangenehm auf c3 einnisten. Dennoch hielt alles zusammen, wenn er weiter so umsichtig spielte. Wie schwer ist es doch für Schachspieler einfach mal die Füße still zu halten! Doch Jarno gelang dies vorzüglich. Er wehrte die aufkommenden Drohungen ab und sicherte dem Team einen halben Punkt! Zwischenstand 3:2 für den SKNB.
Brett 3:
Ich selbst (Jürgen Meijerink) kam mit Schwarz sehr gut aus der Eröffnung und hatte früh ausgeglichen. Im Mittelspiel entwickelte sich daraus ein leichter Vorteil. Ein Remisangebot meines Gegners lehnte ich im Mannschaftssinne ab, da sich die Partie am zweiten Brett in die falsche Richtung zu entwickeln schien. So kamen mir plötzlich allerlei taktische Ideen mit Bauernopfern in den Sinn, wovon ich auch eine spielte. Vermutlich war das eher unnötig, aber meine Kompensation war groß genug und wir landeten in einem Endspiel bei dem ich zwei starke verbundene Freibauern hatte. Die gegnerischen Freibauern hatten noch einen weiten Weg und so versuchte ich auf Gewinn zu spielen. Leider reichte es am Ende nicht ganz und mein Gegner konnte eine Figur gegen die zwei Bauern zum Remis opfern.
Brett 8:
Unser zweites starkes Jugendbrett Anna Wilmink bekam leider nicht ihre Vorbereitung aufs Brett. Trotzdem baute sie sich gut auf und erspielte sich zwischenzeitlich sogar eine Gewinnstellung. Woran es genau lag ist mir leider entgangen, aber diese mündete in einem Springerendspiel mit Bauern auf zwei Flügeln, in dem kein Fortschritt mehr möglich war. So endete diese Partie ebenfalls mit einer Punkteteilung.
Brett 2:
.... die Uhr tickt .... Ludger Höllmann grübelt, seine Stellung sieht aus meiner Sicht gut aus. Ich würde eher seine Steine anstelle der Schwarzen nehmen. Aber diese Uhr.... sie läuft und läuft...., auch vor dem Endspiel macht sie keine Pause. Dabei ist es kompliziert geworden und der Gegner konnte einen entfernten Freibauern bilden. Tick.... tick.... Bauer eliminiert, dafür zwei neue auf der h- und f-Linie. Die Gegner frohlocken schon, aber Ludger kämpft weiter um den halben Punkt und gegen die Zeit. Geschickt schafft er es den h-Bauern ebenfalls einzusammeln. Ein remis scheint plötzlich wahrscheinlich.... tick....tick.... wie war das noch? Turm auf die sechste Reihe? Nein zuerst Schachs von hinten. Tausendmal gespielt. Doch zu spät die Stellung ist verloren und die Zeit verrinnt.... 0 Sekunden. Endstand: 4-4
Sehr schade! Aber bleiben wir auf dem Teppich. Punktgleich mit 2 anderen Manschaften liegen wir nur zwei Punkte hinter dem Tabellenführer. Das hätten wir vor der Saison sofort unterschrieben! Es sind noch ein paar Spiele und gegen zwei direkte Konkurrenten spielen wir noch.
Nordhorn, 26.02.24
Jürgen Meijerink